skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 10 Einleitung Nach dem Pilotbericht Bildungsbericht Schweiz 2006 liegt mit der vorliegen- den Publikation nun der erste schweizerische Bildungsbericht vor. Der Pilot- bericht ist durch zwei internationale Begutachtergruppen aus Deutschland und Kanada evaluiert worden, und im Verlauf des Jahres 2007 haben ver- schiedene Hearings mit Vertreterinnen und Vertretern aller Bildungsstufen des schweizerischen Bildungswesens stattgefunden. Die dabei angefallenen Informationen, zusammen mit den vielen Rückmeldungen auf den Pilot- bericht, etwa in Reaktionen auf Vorträge oder Artikel von Mitarbeitenden der SKBF, bildeten die Grundlage für die konzeptionellen Überlegungen im Hinblick auf den vorliegenden Bericht. Diese lassen sich in kürzester Form in sieben Punkten zusammenfassen: Am generellen Aufbau des Berichtes nach Bildungsstufen und -typen wurde festgehalten. Dies hat für die Leserin und den Leser den Vorteil, dass sie In- formationen zu einem Bildungstyp nicht verstreut über den ganzen Bericht suchen müssen und somit ein möglichst kompaktes Bild zu den jeweiligen Bildungstypen erhalten sollten. Der Aufbau nach Bildungsstufen und -typen bringt neben Vorteilen auch mehrere Nachteile mit sich, die im vorliegenden Bericht mittels zweier Mass- nahmen so weit wie möglich behoben sein sollten. Erstens gibt es wichtige Informationen, die nicht nur einen Bildungstyp, sondern gleich mehrere be- treffen und deshalb in einer vergleichenden Form an einem Ort dargestellt werden sollten. Dies gilt besonders dort, wo verschiedene Bildungstypen der gleichen Bildungsstufe angehören, wie beispielsweise die Universitäten, die Fachhochschulen und die pädagogischen Hochschulen. Aus diesem Grund gibt es zu den drei ersten Bildungsstufen (Volksschule, Sekundarstufe II und Tertiärstufe) jeweils ein einleitendes Kapitel, das einführende und verglei- chende Informationen zur ganzen folgenden Bildungsstufe enthält. Zweitens verhindert der Aufbau nach Bildungstypen die Darstellung von Bildungswir- kungen, welche in der Regel nicht von der Bildung auf einer bestimmten Stufe, sondern von der kumulierten Bildung über die ganze Bildungskarriere einer Person abhängen. Um diesen zu Recht beklagten Nachteil zu beheben, wur- de neu ein Kapitel in den Bildungsbericht eingefügt, das sich mit den kumu- lativen Effekten von Bildung beschäftigt. Es geht hier also vornehmlich um Wirkungen von Bildung auf andere Tatbestände (bspw. Einkommen oder Ge- sundheit), die sogenannten Outcomes von Bildung. Die Analysen im betref- fenden Kapitel basieren mehrheitlich auf Forschungsarbeiten, da aufgrund der schwer zu bestimmenden Kausalitäten der Zusammenhänge die Analyse statistischer Informationen allein in der Regel nicht genügen würde. Solche Forschungsarbeiten mit einer angemessenen methodologischen Vorgehens- weise sind wiederum eher selten, deshalb wurde auf die ganze Breite der in- ternationalen Bildungsforschung zurückgegriffen. Forschungsergebnisse, die sich nicht auf die Schweiz beziehen, werden dann dargestellt, wenn man da- von ausgehen kann, dass die Ergebnisse so oder ähnlich auch auf die Schweiz zutreffen dürften. Der Wunsch, Bildungsverläufe anhand statistischer Daten bildungsstufen- übergreifend darzustellen, konnte mangels entsprechender Daten auch im vorliegenden Bericht noch nicht erfüllt werden. Das Gros der Daten und der Forschungsarbeiten basiert deshalb immer noch auf Querschnitterhebungen, welche über längerfristige Wirkungen der auf einer Bildungsstufe erworbenen