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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 106 Equity Sekundarstufe I Mädchen in allen OECD-Ländern vor den Knaben. Ein gegenteiliges Bild zeigt sich im Bereich «Phänomene naturwissenschaftlich erklären», welcher knapp die Hälfte der Aufgaben in diesem Fach umfasst. Hier liegen die Kna- ben in allen OECD-Ländern vorn. Da bildungspolitische Ziele davon ausgehen, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Geschlecht in den Schulfächern gleiche Leistungen erzielen können, drängt sich die Frage auf, ob die andauernden Unterschiede in den Leistungen zwischen den Geschlechtern eine Verlet- zung der Equity darstellen. Wir wissen aber zu wenig darüber, ob die ge- schlechtsspezifischen Unterschiede auch Konsequenzen für die Outcomes haben, bspw. für die Wahrscheinlichkeit, in einen höheren Schultyp zu ge- langen. Migration/Sprache Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erbringen im Durch- schnitt tiefere Leistungen als Jugendliche mit Schweizer Hintergrund. Be- sonders ausgeprägt ist der Nachteil für diese Jugendlichen, wenn sie gleich- zeitig aus Familien mit sozio-ökonomisch tiefem Status kommen; in diesen Fällen kumulieren sich zwei für die schulischen Leistungen negative Fakto- ren ( Grafik 67). Das zeigt sich bei den PISA-Analysen darin, dass die Leis- tungen der Migrantinnen und Migranten auch dann noch statistisch signi- fikant schlechter sind, wenn der Einfluss der sozio-ökonomischen Herkunft kontrolliert wird. Eltern von einheimischen 15-Jährigen haben durchschnittlich 12,6 Schuljah- re absolviert; die Eltern von immigrierten Jugendlichen der zweiten Gene- ration hingegen durchschnittlich nur 10,7 Jahre (OECD 2006c, SKBF 2006). Die Leistungen der ausländischen Jugendlichen, die in der Schweiz geboren sind und ihre gesamte Schulzeit hier verbracht haben (2. Generation), sind deutlich höher als die Leistungen der Jugendlichen, die im Ausland geboren sind (1. Generation). Dies bedeutet, dass es einen nochmals deutlichen Nach- teil für jene Generation gibt, deren Mitglieder die Integrationsleistungen sel- ber vollzogen haben. Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz zu jenen Ländern, bei denen sich die Bildungschancen von der 1. zur 2. Gene- ration von Migrantinnen und Migranten deutlich verbessern, d.h. insgesamt trägt u.a. die Beschulung in der Schweiz deutlich zu einer Verbesserung der Chancengerechtigkeit für Migrantinnen und Migranten bei. Sozio-ökonomischer Hintergrund und Leistungen in PISA 2006 Der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler und ihren Leistungen hat sich seit Beginn der PISA-Untersuchun- gen 2000 in den OECD-Ländern im Bereich der Lesekompetenz und in der Schweiz in geringerem Mass in den Bereichen Mathematik und Naturwissen- schaften abgeschwächt (OECD 2007c). In den Naturwissenschaften unter- scheidet er sich nicht vom OECD-Durchschnitt, bei Mathematik und Lesen ist die sozio-ökonomisch bedingte Ungleichheit bei den PISA-Resultaten in der Schweiz grösser als im OECD-Mittel. Innerhalb der Schweiz zeigen sich 67 Leistungsunterschiede zwischen Migrantinnen und Migranten der 2. Generation und einheimischen Schülerinnen und Schülern Gemessen am Anteil in den untersten Kompe- tenzstufen in PISA 2006 (Naturwissenschaften) Daten: OECD Kompetenzstufe 1 unter Kompetenzstufe 1 Einheimische . Generation Einheimische . Generation Einheimische . Generation Einheimische . Generation Einheimische . Generation Einheimische . Generation Einheimische . Generation Belgien Deutschland Niederlande Schweden Frankreich Österreich Schweiz unter Kompetenzstufe 1 Kompetenzstufe 1 68 Sozial bedingte Leistungshetero- genität und durchschnittliche Leistung in Naturwissenschaften, 2006 Durch den sozio-ökonomischen Status erklärter Anteil der Varianz in den Leistungen Daten: BFS/EDK 2007, Berechnungen: SKBF Durchschnittliche PISA-Punktezahl Anteil der Varianz