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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 114 Berufs- und allgemeinbildende Optionen Sekundarstufe II Jugendlichen darstellt, 73 Anteil der erwachsenen Wohnbevölkerung ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss auf der Sekundarstufe II nach Alter und Geschlecht, 2007 Daten: BFS % % % % –––– Altersgruppe Frauen Männer aber nicht eine eindeutige Aussage über die Leis- tungsfähigkeit der obligatorischen Volksschule hinsichtlich der Vorberei- tung auf die Sekundarstufe II zulässt, weil in der Zahl der jungen Erwachse- nen auch jene Jugendlichen mitgezählt werden, welche gar keinen oder nur einen Teil ihrer obligatorischen Schulzeit in der Schweiz verbracht haben. Diese Probleme lassen sich ohne individuelle Bildungsverläufe abbildende Daten nicht lösen – auch nicht mit einem anderen statistischen Ansatz. Versucht man die Unterschätzung der Abschlüsse wegen später im Leben erfolgter Sekundarstufe-II-Abschlüsse zu beheben, muss man auf alterna- tive Statistiken ausweichen. So kann man die Abschlussquoten mittels Da- ten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) berechnen (alter- nativ könnte man auch Daten des Haushalt-Panels oder der Volkszählung wählen), weil diese alle Alterskategorien umfasst und so alle auch später im Leben gemachten Abschlüsse auf der Sekundarstufe II einbezieht. Dabei wird der Anteil jener Personen in der Schweiz ohne einen nachobligatori- schen Abschluss auf der Sekundarstufe II bei älteren Kohorten nicht etwa kleiner, sondern grösser ( Grafik 73). Dies hat einerseits damit zu tun, dass die älteren Kohorten generell tiefere Abschlussquoten auf der Sekundarstu- fe II aufweisen (Kohorteneffekt), und andererseits verweist es auf den Um- stand, dass die Arbeitsmigration, welche bis Mitte der neunziger Jahre vor- nehmlich schlecht qualifizierte Einwanderer in die Schweiz brachte, sich immer noch stark in den Statistiken niederschlägt.1 Immerhin zeigt sich, dass der sehr starke Geschlechterunterschied bei der Erreichung eines Se- kundarstufe-II-Abschlusses in den jüngsten Alterskategorien fast vollstän- 1 Ein- und Auswanderung verzerren die Bildungsstatistiken in praktisch allen Ländern, auch wenn Informationen darüber bestehen, welche Einwohner ihre Bildung im Heimatland erhalten haben. So verschlechtert sich bspw. das durchschnittliche Bildungsprofil in jenen Ländern, die unter einem starken brain drain, d.h. unter einer Abwanderung der besonders gut gebildeten Bürgerinnen und Bürger leiden.