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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

143 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Berufliche Grundbildung Kontext schaftssektoren, Branchen und Berufe kommt. Im Baugewerbe und im Be- reich der traditionellen Dienstleistungen werden seit jeher mehr Lernende ausgebildet als aufgrund der Zahl der Beschäftigten zu erwarten wäre. Um die Folgen des traditionellen Überhangs an Lehrstellen im Vergleich zur Be- schäftigtenzahl beurteilen zu können, müsste man deutlich mehr über die berufliche Mobilität der Lernenden während ihrer Erwerbsbiografie wissen. Solange diese Überprüfung aussteht, kann auch davon ausgegangen werden, dass die diejenigen Brachen und Betriebe ausbilden, für die die Ausbildung am effizientesten ist und danach die ausgebildeten Fachkräfte in jenen Bran- chen und Betrieben eine Beschäftigung suchen, die ihnen die besten Arbeits- bedingungen und Erwerbsaussichten bieten. Konjunktur Die insgesamt gute Anpassung der dualen Berufsbildung an wirtschaftliche Gegebenheiten hat ihren Preis in konjunkturell schlechten Zeiten. Firmen, die ihre Ausbildungskosten vornehmlich durch die produktive Leistung der Lernenden während der Lehre decken können (bzw. müssen; s. dazu Mühle­ mann, Wolter, Fuhrer et al. 2007), kommen bei sinkendem Auftragseingang in die Situation, in der der Auftragsbestand eine Ausbildung von Lernenden nicht mehr lohnend macht. Aber auch bei dem guten Drittel der Lehrver- hältnisse, bei denen die ausbildenden Betriebe nicht primär auf eine kosten- deckende Ausbildungszeit achten, kann sich die Konjunktur negativ auf die Einstellung von neuen Lernenden auswirken. Entscheidend ist hierbei aber die Erwartungshaltung der Betriebe, da sie den Bedarf an Mitarbeitenden in drei bis vier Jahren nach der Rekrutierung von Lernenden abschätzen müs- sen. Wird ein längerer konjunktureller Einbruch erwartet, wirkt sich dies deshalb viel stärker auf die Nachfrage nach Lernenden aus, als wenn nur ein kurzer Zyklus erwartet wird. Die negativen Folgen einer langfristigen kon- junkturellen Schwächephase musste man in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts erleben. 93 Eintritte in die Lehre und Konjunktur, 1981–2007 Daten: Angaben des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung; Erweiterung auf der Basis der Daten von Schweri & Müller 2008 BIP-Wachstum Anteil Lehreintritte an 16-Jährigen - % % % % % % % % % BIP-Wachstum % % % % % % % % % Anteil Lehrlinge an -Jährigen Anteil Lehreintritte an 16-Jährigen BIP-Wachstum