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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 152 Effizienz / Kosten Berufliche Grundbildung ein Hindernis darstellt. Gemessen an der hohen horizontalen und vertika- len Berufsmobilität von Absolvierenden einer Berufslehre in der Schweiz kann man rein quantitativ nicht davon sprechen, dass eine Berufslehre die Mobilität verhindert. Nicht beantworten lässt sich hingegen die Frage, ob die Mobilität qualitativ ähnlich gut verläuft wie bei einer alternativen allge- meinbildenden Ausbildung. Es lässt sich mit anderen Worten mangels ver- lässlicher Verlaufsdaten nicht sagen, ob Personen mit einer Berufsbildung bei einer erzwungenen beruflichen Mobilität eher Nachteile erleiden bzw. ob die Berufsbildung die gewünschte Mobilität übermässig behindert. Auch fehlen zur Beurteilung dieser Fragen jeweils Vergleichspunkte, d.h eine sogenann- te kontrafaktuale Situation. Das bedeutet, dass selbst wenn man feststellen würde, dass mobile Personen bspw. bei erzwungener Mobilität Nachteile er- leiden, man noch nicht weiss, ob sie diese Nachteile hätten vermeiden kön- nen, wenn sie eine allgemeinbildende Ausbildung besucht hätten. Kurzfris- tig – und erwartungsgemäss – ist beobachtbar, dass Personen die nach dem Lehrabschluss in einen anderen Beruf wechseln (müssen), einen Teil ihrer berufsspezifischen Kompetenzen und somit auch Lohnvorteile verlieren (s. Müller & Schweri 2009). Dem muss jedoch gegenübergestellt werden, dass die grosse Mehrheit der Lernenden dank der berufsnahen Ausbildung einen relativ problemlosen ersten Übergang in die Arbeitswelt findet, was sich bei den allgemeinbildenden Ausbildungen in weit geringerem Masse einstellt. Die Folgen der beruflichen Ausbildung auf die beruflichen Mobi- lität und deren Konsequenzen sind derzeit noch zu wenig erforscht, als dass man darüber gesicherte Aussagen machen könnte. Effektivität der Berufsmaturität Rund zwei Drittel der Berufsmaturitäten sind berufsbegleitend, d.h. wäh- rend der Lehre statt und ein Drittel als Vollzeitausbildung nach der Lehre absolviert. Leider sind die Individualdaten bezüglich des Studienverlaufs der Lernenden noch nicht vorhanden, um ein repräsentatives Bild zu vermit- teln. Einzelstudien zeigen jedoch, dass es vor allem bei den berufsbegleiten- den Berufsmaturitäten zu hohen Abbruchquoten kommt (s. bspw. Stocker & Bachmann Hunziker 2008). Zu analysieren wäre, ob diese Quoten durch eine bessere Vereinbarkeit von Lehre und Berufsmaturität gesenkt werden könnten (und somit die Effektivität der Bildungsinvestition erhöht) oder, ob die hohen Abbruchquoten die Folge einer ungenügenden Erstselektion in die berufsbegleitende Berufsmaturität darstellen. Effizienz / Kosten Staatliche Berufsbildungsausgaben Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie lässt seit einigen Jah- ren die kantonalen Kosten für die Berufsbildung (basierend auf einem Mo- dell von PricewaterhouseCoopers) nach einheitlichen Kriterien berechnen. Diese Daten zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Ausgaben für die be- rufliche Grundbildung von der Verbreitung der betrieblichen (dualen) Leh-