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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 154 Effizienz / Kosten Berufliche Grundbildung (bspw. Informatiker[in]), bei denen die Firmen 101 Nettokosten einer Ausbildung aus der Sicht des Betriebes pro Lernenden und Lehrjahr, 2004 Daten: Mühlemann, Wolter, Fuhrer et al. 2007 - - - - - Nettokost Informatiker(in) Elektroniker(in) Polymechaniker(in) Automatiker(in) Hochbauzeichner(in) Automechaniker(in) Koch/Köchin Automonteur(in) Kaufmann/-frau Detailhandelsangestellte(r) Coiffeur/Coiffeuse Maler(in) Maurer(in) Verkäufer(in) Med. Praxisassistent(in) Pharmaassistent(in) Sanitärmonteur(in) Logistikassistent(in) Zimmermann/Zimmerin Schreiner(in) Dentalhygieniker(in) Elektromonteur(in) 1000 SFr. einen grossen Anteil an be- triebs- und produktespezifischem Knowhow während der Lehre vermitteln. Dies führt zu Ausgebildeten, die die Firmen nicht einfach auf dem Arbeits- markt rekrutieren könnten. Die nicht gedeckten Ausbildungskosten wäh- rend der Lehre lassen sich also nach der Lehre durch eingesparte Rekrutie- rungs- und Einarbeitungskosten amortisieren. Neben den betrieblichen Faktoren und den Merkmalen der Ausbildungs- berufe gibt es aber auch staatliche und sozialpartnerschaftliche Regulie- rungen, die einen Einfluss auf die Kosteneffizienz der Ausbildung haben, was ein Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz deutlich zeigt (s. Dionysius, Mühlemann, Pfeifer et al. 2009). Deutsche Unternehmen bilden durchschnittlich mit Nettokosten aus, während schweizerische Betriebe durchschnittlich einen Nettonutzen schon während der Ausbildung erzie- len. Untersucht man die Faktoren, die diesen Unterschied erklären, stösst man auf drei, die praktisch den ganzen Unterschied erklären ( Grafik 102). Es sind dies: a) die relativen Löhne von Auszubildenden, d.h. die Lohnun- terschiede zwischen Auszubildenden und Facharbeitskräften, b) die An- oder Abwesenheitszeiten im Betrieb und c) der Arbeitseinsatz im Betrieb. Schweizerische Lernende unterscheiden sich dabei von deutschen, indem sie zwar absolut gesehen praktisch den gleichen Lehrlingslohn erhalten, dieser aber in Relation zu den Facharbeiterlöhnen tiefer ist; indem sie eine höhere Anwesenheitszeit im Betrieb haben (etwas weniger an Berufsschul-, Erläuterung: Von oben nach unten ist die Grafik wie folgt zu interpretieren. Oben sind die durchschnittlichen Nettokosten einer deutschen bzw. einer schweizerischen Firma. Geht man in der Grafik von oben nach unten, werden die jeweiligen Parameter für die Nettokosten für eine deutsche Firma den schweizerischen Werten angepasst und umgekehrt. Die jeweilig neu berechneten Nettokosten zeigen die Effekte dieser Parameter- änderungen. Dies bedeutet z.B., dass bei den Abwesenheitszeiten die Nettokosten einer deutschen Firma mit den Abwesenheitszeiten eines schweizerischen Lernenden berechnet werden, während alle anderen Faktoren gleich bleiben – und entsprechend auch für schweize- rische Unternehmen. 102  Nettokosten für eine Lehrlings- ausbildung für den ausbildenden Betrieb in Euro, 2000 Daten: Dionysius, Mühlemann, Pfeifer et al. 2009 - Schweizer Firma Deutsche Firma + Einsatz in der Firma + Abwesen- heitszeiten Lohnanpassung Nettokosten deutsche Firma Schweizer Firma