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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 164 Fachmittelschulen Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts stellte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) einen Koordina- tionsbedarf im Bereich der Diplommittelschulen (DMS) fest (EDK 1972). Die Diplommittelschulen waren aus den Töchter- und Handelsschulen entstanden, deren Wurzeln mancherorts bis weit ins 19. Jahrhundert zu- rück reichten. Die Bestrebungen der EDK zur Vereinheitlichung dieses Schultyps führten 1987 zu den Richtlinien für die Anerkennung der Diplo- me von Diplommittelschulen und 1988 zu Rahmenlehrplänen (EDK 1989). Da inzwischen das neue Berufsbildungsgesetz von 2004 vorschreibt, dass «Diplom»-Abschlüsse der Tertiärstufe vorbehalten sind, nennt sich die DMS neu Fachmittelschule (FMS). Von der Zubringerschule zur Schule für Allgemeinbildung mit berufsspezifischen Schwerpunktfächern Bis vor kurzem haben die Diplommittelschulen weitgehend als Zubringer- schulen für Ausbildungen im erzieherischen, paramedizinischen und sozia- len nichtuniversitären Tertiärbereich gedient (EDK 1989). Da diese Ausbil- dungen erst ab dem 18. Altersjahr begonnen werden konnten, boten diese Schulen eine sinnvolle Überbrückung und Vorbereitung auf die späteren Ausbildungen. Mit dem Übergang der Berufsbildung in den Bereichen Ge- sundheit, Soziales und Kunst (GSK) in die Verantwortung des Bundes und damit in die Berufssystematik des Berufsbildungsgesetzes änderten sich auch die Positionierungen verschiedener GSK-Ausbildungen auf der Sekun- darstufe II und der Tertiärstufe. Während in der Westschweiz der Grossteil der Gesundheitsausbildungen auf der Stufe Fachhochschule angesiedelt ist, verbleiben in der Deutschschweiz einige Ausbildungen auf der Stufe höherer Fachschulen (GDK 2006). Zugleich wurde mit den Ausbildungen zur Fach- angestellten Gesundheit und Betreuung auch die Möglichkeit geschaffen, mit 16 Jahren über eine Berufslehre in den Gesundheits- oder den Sozial- bereich einzusteigen. Diese Entwicklungen (weitgehende Tertiarisierung der GSK-Berufe mit gleichzeitiger Schaffung eines Zugangs zu GSK-Berufen via Berufslehre) machten eine Neuausrichtung der Fachmittelschulen nötig. Die Fachmittelschule wird zu einer Schule, die neben der bisher schon star- ken Allgemeinbildung verschiedene berufsspezifische Schwerpunktfächer anbietet. Diese Diversifizierung der FMS im Fächerangebot und im Profil soll in erster Linie den Zugang zu den entsprechenden höheren Berufsbil- dungen, teilweise aber auch zu den pädagogischen Hochschulen und Fach- hochschulen sicherstellen. Das deutliche Geschlechterverhältnis zugunsten der Frauen erklärt sich aus den Berufsprofilen, zu denen die Schulen hinführen und die mehrheit- lich weiblich sind. Im Schuljahr 2007/08 sind weiterhin etwa drei Viertel der Schülerschaft weiblichen Geschlechts. Ausländer und Ausländerinnen sind in der FMS im Vergleich zu ihrem Anteil an allen Schülern der Sekun- darstufe II auch 2008 leicht übervertreten ( Grafik 109). Aus welchen Zubringerschulen die FMS-Schülerinnen und -Schüler selbst stammen, zeigt Grafik  108. 2008 kommen nur noch zwei Drittel aus der Sekundarstufe I, 2004 waren es noch 78%. Zur Hälfte kommen die Schüle- rinnen und Schüler aus Schultypen mit erweiterten Ansprüchen, was einer Abnahme um etwa 10% entspricht. Im gleichen Mass zugenommen hat der 108 Prozentuale Verteilung des Schul- besuchs im Jahr vor dem Eintritt in die FMS, 2008 Daten: BFS Diverse nachobligatorische Bildung Sekundarstufe I, ohne Selektion Sekundarstufe I, erweiterte Ansprüche Sekundarstufe I, Grundansprüche Sekundarstufe I mit Grundansprüchen Sekundarstufe I mit erweiterten Ansprüchen Sekundarstufe I ohne Selektion nachobligatorische Bildung Diverse