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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 168 Fachmittelschulen Die FMS sind in 12 von 22 Kantonen als eigenständige Schulen einer Kan- tonsschule oder einem Gymnasium angegliedert. Drei Berufsfelder (Ge- sundheit, soziale Arbeit, Pädagogik) werden von (fast) allen Kantonen an- geboten, die anderen drei nur von der Hälfte der Kantone oder weniger. Acht Kantone bieten in keinem der sechs Berufsfelder einen Maturitätslehrgang an (in der Tabelle 111 hellgrün unterlegt), dazu zählen die Kantone der Roman- die (ohne Genf und Wallis) und das Tessin. Umgekehrt ist in sechs Kantonen in (fast) jedem angebotenen Berufsfeld eine Fachmaturität möglich. Massgebend für die Beurteilung der Effektivität der FMS ist ihr Bildungsziel: Sie wollen auf Bildungsgänge im nichtuniversitären Tertiärbereich vorberei- ten und dazu den Fachmittelschulausweis und das Fachmaturitätszeugnis verleihen. Ob die Schülerinnen und Schüler nach der FMS mehrheitlich wei- tere Ausbildungen im nichtuniversitären Tertiärbereich absolvieren, kann mangels fehlender Daten zu den Bildungslaufbahnen dieser Absolventinnen und Absolventen noch nicht beurteilt werden. Es kann nur der Schulbesuch im Jahr nach dem Austritt angegeben werden ( Grafik 112), worunter auch alle aufgeführt werden, die ein Jahr repetieren oder für die Fachmatura ein viertes Jahr an der FMS anhängen. Effektivitätsanalysen bezüglich der Outcomes, d.h. bspw. des Arbeitsmarkt- erfolgs, sind ebenfalls sehr schwierig durchzuführen, weil die Schülerzah- len an den FMS tief sind. Bei Analysen auf der Basis von Stichproben (bspw. der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung) würden zu wenig FMS-Absol- venten und -Absolventinnen beobachtet, als dass man daraus gesicherte Er- kenntnisse gewinnen könnte. Nimmt man die Quote der erfolgreichen Abschlüsse der FMS als Mass für die Effektivität, so lässt sich eine relativ grosse Spannbreite feststellen, schlies- sen doch zwischen 86% und 98% der Schülerinnen und Schüler ihre Aus- bildung mit einem Abgangszeugnis ab. Da weder die Abschlüsse standardi- siert sind, noch für die Schülerselektion bei Eintritt in die FMS kontrolliert werden kann, können hohe Abschlussquoten allerdings nicht automatisch als Effektivitätsmass verwendet werden. Wie die andauernd hohen Un- terschiede in den Prüfungserfolgsquoten zwischen der Deutsch- und der lateinischen Schweiz zu erklären sind, bleibt ebenfalls weiterhin unklar ( Grafik 113). Aufgrund fehlender Individualdaten ist es auch nicht möglich, genau zu eruieren, wie viele der Prüfungsmisserfolge in endgültigen Drop- outs enden und wie viele an einer FMS oder in einer anderen Sekundarstufe- II-Ausbildung einen nachobligatorischen Abschluss schaffen. Eine Beurteilung der Effizienz der FMS zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht möglich, da keine Zahlen zu den Kosten dieser Ausbildung existieren. Es gibt auch – im Gegensatz zum Tertiärbereich – keine interkantonale Verein- barung über Zahlungen für Schülerinnen und Schüler, die eine solche Schule in einem anderen Kanton besuchen; es existieren lediglich bilaterale Verträ- ge zwischen den Kantonen, die – so ist anzunehmen – von unterschiedlichen Kosten ausgehen. 112 Prozentuale Verteilung des Schul- besuchs im Jahr nach Austritt aus der FMS, 2008 Daten: BFS Berufsbildung: Handwerk, Technik, Landwirtschaft Berufsbildung: Gesundheit, Soziales Sek. II: andere allgemeinbildende Schulen Höhere Berufsbildung Berufsbildung: Handel und Verwaltung Maturitätsschulen Fachmaturaten 4. Schuljahr Berufsmaturität Berufsmaturitätsschule Fachmittelschule, 4. Schuljahr andere Maturitätsschule berufliche Grundbildung: Handel und Verwaltung höhere Berufsbildung Sekundarstufe II: andere allgemeinbildende Schule berufliche Grundbildung: Gesundheit, Soziales berufliche Grundbildung: Handwerk, Technik, Landwirtschaft 113 FMS-Prüfungserfolgsquoten in der deutschen und der lateinischen Schweiz, 2000–2007 Daten: BFS % % % % % lateinische Schweiz deutsche Schweiz deutsche Schweiz lateinische Schweiz