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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 188 Institutionen Universitäre Hochschulen Lebensbedingungen der Studierenden Das Studienverhalten und der Studienerfolg sind nicht allein durch die institutionellen Rahmenbedingungen bestimmt; ebenso beeinflussen die Lebensbedingungen der Studenten und Studentinnen die Studiendauer und die Leistungen (DeSimone 2008, HIS 2008, Warren 2002). In der Schweiz sind 78% der Studenten und Studentinnen an universitären Hochschulen erwerbstätig; davon gibt jede(r) zweite an, «aus finanzieller Notwendigkeit» zu arbeiten (BFS 2007d). Obwohl die Studiengebühren relativ niedrig sind ( Institutionen, Seite 188),isteinStudiumkeineswegskostenlos:DieStudie- renden benötigen durchschnittlich 1300 Franken monatlich ( Grafik 135), um ihre Lebenskosten zu decken (falls sie noch im Elternhaus wohnen). Die entsprechenden Einnahmen, rund 1400 Franken ( Grafik 136), be- ziehen die Studenten und Studentinnen einerseits von ihren Familien. Die Unterstützung durch die Familie deckt den Finanzbedarf aber nur in den seltensten Fällen vollständig, weshalb eine Erwerbstätigkeit neben dem Studium für viele Studierende eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist: Die Studierenden bestreiten damit im Durchschnitt rund die Hälfte des Finanz- bedarfs. International liegen die Schweizer Studierenden damit im Durch- schnitt – in der Slowakei deckt die Erwerbstätigkeit 90% des studentischen Budgets ab, in Irland nur etwa 19% (HIS 2008). Der hohe Finanzbedarf zur Deckung der Lebenshaltungskosten bei Schweizer Studierenden zeigt aber auch die Grenzen der Nebenerwerbs- tätigkeit auf. Würden übrige Einkommensquellen fehlen, müsste ein Stu- dent oder eine Studentin (ausserhalb des Elternhauses wohnend) während des Studiums je nach Vorbildung und Arbeitsmarktlage etwa 60% arbei- ten, um seine bzw. ihre monatlichen Ausgaben von knapp 2000 Franken zu decken. Ein Pensum, welches sich mit einem Studium in den wenigsten Fällen vereinbaren liesse. Die meisten Studierenden sind somit darauf ange- wiesen, dass sie Zuwendungen des Elternhauses oder Stipendien erhalten.4 Zu beachten ist zudem, dass gemäss den Richtlinien der Schweizeri- schen Konferenz für Sozialhilfe der monatliche Grundbedarf für den Lebens- unterhalt einer Einzelperson 960 Franken beträgt. Dieser Betrag enthält noch nicht die Kosten für das Wohnen sowie Versicherungen und medi- zinische Grundversorgung. Bei den 1300 bzw. 2000 Franken, die Studie- rende monatlich benötigen, handelt es sich deshalb wohl lediglich um die Finanzierung minimaler Bedürfnisse. Institutionen Das Studium an den Schweizer Hochschulen folgt wie erwähnt neu einem zweistufigen Studienmodell mit Bachelor- und Master-Abschlüssen. Das Bachelorstudium dient der Vermittlung der grundlegenden wissenschaftli- chen Bildung und methodischen Kenntnisse und befähigt die Studierenden 4 Bei einem Studium bis zum Abschluss des Masters (5 Jahre) entsteht ein Finanzierungs- bedarf von rund 120’000 Franken. 135 Monatliche Ausgaben der Studierenden an universitären Hochschulen und Fachhochschulen, 2005 Daten: BFS Ausgaben in SFr. Freizeit, Kleidung, anderes Gesundheit Transport Studiengebühren und Kosten für Studium Kommunikation Nahrung Unterkunft ausserhalb des Elternhauses wohnend im Elternhaus wohnend Freizeit, Kleidung, anderes Gesundheit Transport Studiengebühren und Kosten für Studium Kommunikation Nahrung Unterkunft 136 Monatliche Einnahmen der Studierenden an universitären Hochschulen und Fachhochschulen, 2005 Daten: BFS Einnahmen in SFr. Andere Stipendien und Darlehen Erwerbstätigkeit Familie ausserhalb des Elternhauses wohnend im Elternhaus wohnend anderes Stipendien und Darlehen Erwerbstätigkeit Familie