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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 236 Effektivität Pädagogische Hochschulen zelnen pädagogischen Hochschule in direktem Bezug zu ihrem Einzugsge- biet steht: Im Schnitt bildet eine pädagogische Hochschule jährlich etwa 3,5% des Personalbestandes auf der Vorschul- und Primarschulstufe ihres primären Einzugsgebiets aus; einige tendenziell etwas mehr, andere etwas weniger. Aber es gibt keine pädagogische Hochschule, die verhältnismässig viel mehr Lehrkräfte ausbildet als die anderen und dies damit begründen könnte, dass sie den Bedarf für andere Kantone abzudecken hätte. Geht man von dem weiter oben ermittelten Erneuerungsbedarf bzw. Ausbildungsbedarfvon6–7%aus( Kontext, Seite 226),sobedeutetdies,dass die pädagogischen Hochschulen insgesamt gegenüber dem heutigen Stand deutlich mehr Studierende ausbilden müssten, um die Erneuerung des Lehrkörpers auf der obligatorischen Schulstufe mittelfristig gewährleisten zu können. Erreichen die Ausbildungsinstitutionen nicht die erforderliche Zahl an Absolvierenden, müssen entweder nicht adäquat ausgebildete Per- sonen eingestellt ( Kontext, Seite 226) oder vermehrt ausländische Lehrper- sonen rekrutiert werden, was angesichts der hohen Attraktivität des hiesi- gen Arbeitsmarktes ebenfalls eine Option ist ( Text in der linken Spalte). Berufseinstieg Bei einem berufsorientierten Studiengang wie der Lehrpersonenausbildung stellt der Übertritt in die Berufstätigkeit ein wichtiges Ausbildungsziel dar, und folglich muss die Übertrittsquote auch bei Wirksamkeits- und Effi- zienzüberlegungen berücksichtigt werden. Anhand von Daten aus der Absolventenbefragung (1 Jahr nach Abschluss) kann eine Berufseinstiegsquote von über 90% ermittelt werden ( Grafik 183). Diese Quote kann im Vergleich zu anderen Befunden als hoch eingestuft werden. In einer Untersuchung im Rahmen der Erlanger Studie zur berufli- chen Laufbahnentwicklung von Lehrpersonen wurde für Deutschland drei Jahre nach Abschluss eine Quote von 71% erhoben (Abele, Dette & Hermann 2003). Eine andere Studie findet vier bis sechs Jahre nach Abschluss 63% der Absolventen voll- und 11% teilzeitangestellt im Lehrberuf (Lipowsky 2003). Für den Kanton Bern finden Herzog, Herzog und Brunner (2007) eine Be- rufseinstiegsquote von etwa 80%. Im Laufe der gesamten Berufskarriere verlässt etwa die Hälfte aller Absolventen den Unterrichtsberuf. Allerdings schlagen die meisten eine Laufbahn innerhalb des Berufsfeldes Bildung ein; nur 10% verlassen das Bildungswesen vollständig (Herzog, Herzog & Brun­ ner 2007). Ausländische Lehrpersonen werden bevorzugt in Zeiten ausgetrockneten Arbeitsmarktes rekrutiert. 2006 waren auf der Sekundarstufe I im Mittel gut 1% ausländische Lehrkräfte eingestellt. Der Anteil schwankt zwischen 0 und 10%; er ist in grenznahen und peripher gelegenen Kantonen deutlich höher. Dass der schweizerische Arbeitsmarkt für auslän- dische Lehrpersonen attraktiv ist, zeigt auch die Entwicklung der Gesuche um Diplomanerkennung. Seit Inkrafttreten der vollen Personenfreizügigkeit im Rahmen der bilateralen Abkommen mit der EU hat die Zahl der Gesuche aus dem EU-Raum stark zugenommen. Von den 2008 eingereichten über 600 Gesuchen stammen zwei Drittel aus den Nachbar- ländern (davon die Hälfte aus Deutsch- land), weitere 15% aus anderen EU- Staaten und die restlichen 15% aus Nicht-EU-Staaten. Die Anerkennungs- quote bewegt sich zwischen gut 60% bei den Nachbarländern und etwa 40% bei den übrigen EU-Staaten; bei Nicht-EU- Bürgern liegt die Quote bei knapp 10%. 183 Beschäftigungsfelder der Absolventinnen und Absolventen der PH Beschäftigungsfelder ein Jahr nach Abschluss 2005 Daten: BFS, Berechnung: SKBF % % % % % % andere Gesundheitswesen Fürsorge und Erziehung Unterricht und Bildung