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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 24 Effektivität Definitionen Effektivität Effektivität ist ein Mass für die Wirksamkeit einer Handlung oder Massnah- me im Hinblick auf ein definiertes Ziel. Im Unterschied zur Effizienz misst die Effektivität nur den Grad der Zielerreichung und ist unabhängig vom dafür nötigen Aufwand. Zielarten Im Bildungsbereich – wie anderswo – ist ein System, eine Institution oder eine einzelne Massnahme dann effektiv, wenn damit die gesetzten Zie- le erreicht werden. Die Schwierigkeit bei der Messung der Effektivität im Bildungsbereich ergibt sich aus der Komplexität der Ziele, die deshalb (im Unterschied zu den meisten Unternehmenszielen) nur schwer genau zu de- finieren und zu operationalisieren sind. Mögliche Ziele von Bildungsmassnahmen oder -institutionen können grob in drei Kategorien unterteilt werden: (1) Im Bereich des quantitativen Outputs können die absolute Anzahl an Schülern und Schülerinnen oder Studierenden einer Stufe sowie die Ab- schlüsse als Ziele definiert werden. Auch die Beteiligung der Bevölkerung an der Bildung ist ein mögliches quantitatives Ziel, in Form von Abschluss- quoten oder Anteilen der Bevölkerung, die ein gewisses Bildungsniveau er- reichen. Auf der Outcome-Ebene können bspw. quantitative Wirkungen auf dem Arbeitsmarkt Ziele der Bildung sein, so z.B. eine geringe Arbeitslosig- keit oder eine hohe Partizipation der Bevölkerung am Erwerbsleben. (2) Neben diesen quantitativen Outputgrössen sind auch die qualitativen Leistungen und Wirkungen der Bildungsinstitutionen ein Ziel, ist doch die Vermittlung von Kompetenzen ihre wichtigste Aufgabe. Neben fachlichen Kompetenzen (Leistungen) können dies überfachliche, soziale oder andere Kompetenzen sein. Auf der Outcome-Ebene können qualitative Wirkungen wie Zufriedenheit, Lebensqualität und ähnliches intendiert, d.h. mögliche Finalitäten des Bildungswesens sein. (3) Neben Outputs und Outcomes, die am Ende des Ausbildungsprozesses stehen oder dessen Wirkung spiegeln, kann auch die prozessimmanente Chancengerechtigkeit als Ziel definiert werden ( Equity, Seite 32). Festlegung von Zielen Ziele für Bildungsinstitutionen oder für das ganze Bildungssystem können auf der Ebene der Institution, auf lokaler, regionaler, nationaler oder interna- tionaler Ebene festgelegt werden (vgl. USR 2005). Mit dem neuen Schulkon- kordat HarmoS benennen die Kantone erstmals gemeinsame übergeordnete Ziele der obligatorischen Schule. Diese enthalten Grundsätze zum Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen, zur Entwicklung einer kulturellen Identität und zur Anleitung zu verantwortungsvollem Handeln gegenüber Mitmenschen und Umwelt. Ebenfalls im Rahmen von HarmoS entwickelt Bildungsoutputs sind direkte Ergebnisse des Bildungsprozesses: einerseits Abschlüsse und Abschlussquoten, andererseits die Kompetenzen und Fähigkeiten der Lernenden am Ende ihrer Ausbildung. Outcomes beziehen sich auf mittel- bis langfristige Wirkungen von Bildung auf andere gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Grössen.