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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

251 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Höhere Berufsbildung Kosten und Finanzierung Im Durchschnitt werden Vollzeitbildungsgänge an höheren Fachschulen ähnlich wie Ausbildungen an Fachhochschulen und Universitäten im gros- sen Umfang (zu rund 80%) von der öffentlichen Hand subventioniert, wäh- rend berufsbegleitende Bildungsgänge deutlich tiefer (zu rund 40%) sub- ventioniert werden. Die Finanzierungsmuster bei den Vorbereitungskursen auf eidgenössische Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen gleichen eher jenem der beruflichen Weiterbildung ( Kapitel Weiterbildung, Seite 253). Letzteres zeigt sich in der Beteiligung der Arbeitgeber an der Finanzie- rung der Prüfungen. Mehr als 50% aller Teilzeitstudierenden werden finan- ziell durch den Arbeitgeber unterstützt (die solche Ausgaben mehrheitlich steuerlich absetzen können), wobei die Betriebsgrösse eine grosse Rolle da- für spielt, wer in den Genuss einer Arbeitgeberunterstützung kommt und wer nicht (vgl. Schärrer, Fritsch, Dubach et al. 2009). Bei kleinen Firmen ist das Risiko in der Regel viel grösser, dass die Studierenden nach dem Diplom den Arbeitgeber verlassen; somit besteht für diese Arbeitgeber ein geringer Anreiz, sich an den Ausbildungskosten zu beteiligen. 72% der Studierenden, die finanziell unterstützt werden, erhalten ausschliesslich die direkten Aus- bildungskosten vergütet, weitere 22% erhalten auch Lohnfortzahlungen bei ausbildungsbedingten Abwesenheiten.1 Die Beiträge der Arbeitgeber an die Ausbildungskosten belaufen sich auf insgesamt 36,8 Millionen Franken pro Jahr, wobei der durchschnittliche Beitrag pro Person rund 5700 Franken be- trägt (Schärrer, Fritsch, Dubach et al. 2009). Bezüglich Erwerbstätigkeit ( Grafik 198) schneiden Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung sehr gut ab: Personen mit einer höhe- ren Berufsbildung als höchstem Bildungsabschluss sind im Durchschnitt mit grösserer Wahrscheinlichkeit erwerbstätig als Personen mit Universi- täts- oder Fachhochschulabschluss. Bezogen auf die Arbeitsmarktfähigkeit deutet dies auf eine hohe Wirksamkeit dieser Abschlüsse, auf eine strenge Selektion bei den Diplomierten, auf den höheren Anteil an Männern bei den Tertiär-B-Ausbildungen und auf einen aufgrund der privat zu tragenden Kos- ten grösseren Anreiz der Diplomierten, im Arbeitsmarkt zu verbleiben, hin. Die relative Gewichtung dieser einzelnen Faktoren ist aber schwierig. 1 Bei den Lohnfortzahlungen ist zu berücksichtigen, dass Studierende an Fachhochschulen und Universitäten selbst bei berufsbegleitendem Studium in den seltensten Fällen in den Genuss derartiger Zahlungen kommen. Dieser Hinweis ist notwendig, weil gewisse Kreise bei den Kosten der höheren Berufsbildung Lohnausfälle (Opportunitätskosten) und teilweise sogar Lebenshaltungskosten mit einrechnen. Die so ausgewiesenen Kosten sind dann aber nicht mit den Kosten von Tertiär-A-Studiengängen vergleichbar, weil die entsprechenden Kostenteile dort zwar auch anfallen, aber nicht ausgewiesen werden. 198 Erwerbstätigkeit nach höchster abgeschlossener Bildungsstufe, 2007 Daten: BFS % % % % % % Universität und Fachhochschule höhere Berufsbildung Maturität berufliche Grundbildung Sekundarstufe I erwerbstätig nicht erwerbstätig erwerbslos