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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 256 Kontext Weiterbildung In 202 Kontexte von Weiterbildung in der Schweiz Informationen: Weber & Tremel 2009 Kontext Ziel Beispiel Regulierer Finanzierung Anbieter Berufssystem ergänzende bzw. zu- sätzliche Qualifikation über die berufliche Grundbildung hinaus höhere Berufsbildung*, Führungskurse Bund, Kantone, Verbände nachfragefinanziert: Teilnehmende, Arbeitgeber, Bund (AVIG) Berufsverbände, Private Bildungsorganisationen Nachholbildung, Weiterqualifikation Maturitätsschule für Erwachsene*, höhere Berufsbildung*, Hochschulen Bund, EDK, Kantone nachfragefinanziert: Teilnehmende, öffentliche Subventio- nen (über Anbieter oder Nachfrager) öffentliche Bildungsanbieter Infrastrukturpolitik Bearbeitung öffentlich definierter Probleme Elternbildung, Umweltweiterbildung, WB von Migranten Spezialgesetze, Bund, Kantone, Gemeinden öffentliche Subventio- nen, Teilnehmende öffentliche und private Einrichtungen Betrieb Reproduktion und Weiterentwicklung des Betriebs firmeninterne Weiterbildung firmenspezifisch, ggf. Arbeitsgesetze Betriebe Betriebe * Nach unserer Systematik zählt formale Bildung, die zu regulären Abschlüssen führt, nicht zur Weiterbildung, somit weder die höhere Berufsbildung noch die Maturitätsschulen für Erwachsene. den einzelnen Kontexten scheint sich die Struktur der Weiterbildungsan- gebote ziemlich gut auf die jeweiligen Anforderungen zu beziehen und er- möglicht so eine durchschnittlich relativ hohe Teilnahme. Es liegt allerdings teilweise im Weiterbildungssystem begründet, dass sich Individuen entspre- chend ihrem Bildungsniveau sehr unterschiedlich an Weiterbildung beteili- gen ( Grafik 201). So setzt sich die Differenzierung und Segmentierung des schweizerischen Bildungs- und Berufssystems auch im Weiterbildungssys- tem fort. Ohne nachobligatorischen Abschluss bleibt der Zugang zur berufs- orientierten Weiterbildung meist versperrt. Dies dürfte mit ein Grund dafür sein, dass sich Niedrigqualifizierte, Migranten und Nichterwerbstätige deut- lich weniger weiterbilden als gut qualifizierte Personen ( Equity, Seite 266). Zum Begriff der Weiterbildung Der gesellschaftliche und politische Imperativ zur kontinuierlichen Weiter- bildung steht vor dem Hintergrund des Konzepts des lebenslangen bzw. le- bensbegleitenden Lernens. Dieses bezeichnet alle Lernformen während des gesamten Lebens, die zur Erweiterung von Wissen und Kompetenzen bei- tragen (vgl. Europäische Kommission 2001; OECD 2003). Der Begriff Lifelong learning steht allerdings primär für ein politisches Programm; zur Beschrei- bung der Wirklichkeit sind präzisere Definitionen nötig. Weiterbildungsak- tivitäten können anhand von Kriterien wie Institutionalisierungsgrad, Ziel oder Inhalt erfasst werden. Am gebräuchlichsten ist die von der Unesco, der OECD und der EU vorgeschlagene Klassifikation nach dem Institutionali- sierungsgrad, die auch vom BFS verwendet wird (vgl. Unesco 1997; OECD 2003; Europäische Kommission 2006a; BFS 2006b): Formale Bildung findet