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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 26 Effektivität Definitionen interaktives Nutzen von Hilfsmitteln und Instrumenten) legte DeSeCo ein Rahmenkonzept für Kompetenzmessung vor und erbrachte damit einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf eine bessere Zieldefinition und -hierar- chie im Bildungssystem. DeSeCo thematisierte auch die Problematik, dass Kompetenzen allein eigentlich nicht als Ziele an sich betrachtet werden dür- fen, sondern immer im Hinblick auf ihre Wirkung auf bestimmte Outco­ mes zu beschreiben sind. Denn auf der Systemebene werden meist die ge- wünschten Outcomes (z.B. «soziale Integration», «weniger Arbeitslosigkeit»), nicht aber die dafür nötigen Kompetenzen festgelegt. Indem DeSeCo (Kern-)Kompetenzen sehr breit definierte, wurde die präzise Operationalisierung von Kompetenzmessungen erschwert. Die Fol- ge ist, dass empirische Kompetenzmessungen (s. bspw. das «Program for International Student Assessment», PISA) die Operationalisierung der Kom- petenzen in sehr elaborierte Kompetenzmessungen umzusetzen vermögen, aber nur für eine sehr beschränkte Palette von Kompetenzen. Aber nur wenn man von einer Zielkomplementarität zwischen den gemessenen und den nicht gemessenen Kompetenzen ausgeht, ist der Umstand des Nichtmes- sens von relevanten Kompetenzen vertretbar. PISA und DeSeCo illustrieren somit die Tatsache, dass bei Kompetenz- messungen ein noch nicht gelöster Zielkonflikt zwischen einer möglichst umfassenden Definition von Kompetenzen und deren einfacher Operatio- nalisierung besteht. Dies gilt nicht nur für die obligatorische Schule, son- dern auch und vielleicht stärker für die nachobligatorischen Ausbildungen. Ein Grund für bisher fehlende Kompetenzmessungen auf der Sekundarstu- fe II oder der Tertiärstufe mag nicht zuletzt die Breite dieser Ausbildungen und der dort vermittelten Kompetenzen sein. Trotzdem bestehen sowohl in der Berufsbildung (s. bspw. Winther & Achtenhagen 2009), als auch der universitären Bildung (bspw. im Projekt AHELO1 der OECD) internationa- le Bestrebungen, Kompetenzmessungen auch in den nachobligatorischen Bildungsstufen durchzuführen. Effektivität in diesem Bericht Für die Abschnitte zur Effektivität im vorliegenden Bericht konnte aus den erwähnten Gründen auf kein bestehendes, abschliessendes Zielsystem zu- rückgegriffen werden. Deshalb wird auf jeder Stufe versucht, aufgrund der verfügbaren amtlichen Dokumente der Bildungsverwaltung einerseits und der Forschungsliteratur andererseits eine Anzahl wichtiger Ziele zu defi- nieren. Um der Falle zu entgehen, dass am Ende nur jene Zielerreichungen thematisiert werden, für welche auch Messungen bestehen, werden im Text jeweils auch Gründe dafür angegeben, weshalb wichtige Ziele sich heute (noch) nicht messen und somit beurteilen lassen, und allenfalls auch, wel- che Schritte ergriffen werden müssten, um solches in der Zukunft tun zu können. Damit wird im Textteil der in den grafisch-statistischen Darstel- lungen notgedrungen dominierende Fokus auf das Messbare auszugleichen versucht. 1 AHELO = «International Assessment of Higher Education Learning Outcomes»; siehe www.oecd.org/edu/ahelo