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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 264 Effizienz / Kosten Weiterbildung Effizienz / Kosten Die direkten Investitionen in der Schweiz in nicht formale Weiterbildung beliefen sich im Jahr 2007 auf insgesamt rund 5,3 Mrd. Franken (s. Messer & Wolter 2009b). Das entspricht 1% des BIP. Diese knapp fünfeinhalb Mil- liarden werden zu über 40% von den Teilnehmenden selbst getragen, ein knappes Drittel finanzieren die Unternehmen ( Grafik 208). In Deutschland scheint das Verhältnis im Vergleich noch stärker zulasten der Individuen auszufallen: Die für das Jahr 2002 in Deutschland errechneten durchschnitt- lichen Kosten der beruflichen Weiterbildung von gut 700 Euro werden zu zwei Dritteln selbst finanziert und zu einem Drittel durch Dritte (Arbeitge- ber, öffentliche Hand usw.) (vgl. Beicht, Krekel & Walden 2006). Die gesamten Kosten für Weiterbildung fallen an in Form direkter Kosten (Teilnahmegebühren, Arbeitsgeräte, Unterlagen, Spesen u.a.m.) sowie in- direkter Kosten, die vor allem aus dem Einkommensverlust bestehen. Fer- ner stellen entgangene Freizeit oder Urlaub sowie die psychische Belastung (höhere Arbeits- und familiäre Belastung, Stress und Lernaufwand) Kosten dar, die von potenziellen Teilnehmenden gegen den antizipierten Nutzen aufgewogen werden. Basierend auf SAKE-Daten kann für die Schweiz 2006 ein durchschnittlicher Zeitaufwand für Weiterbildung (nur nicht-formale Weiterbildung) von 52 Stunden pro Jahr ermittelt werden. Dabei sind aller- dings relativ grosse Varianzen sowie Unterschiede zwischen den Bildungs- gruppen zu beobachten ( Grafik 209). Die Arbeitnehmer tragen heute etwas mehr an den Kosten als vor zwölf Jahren; der Anteil an Weiterbildung, der voll zulasten der Arbeitgeber geht, ist leicht zurückgegangen, hingegen haben gemischte Finanzierungsre- gelungen, bei denen der finanzielle und der zeitliche Aufwand zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern aufgeteilt werden, zugenommen: Wäh- rend 1996 knapp 14% der Teilnehmenden entweder Kosten oder Zeit durch den Arbeitgeber zur Verfügung gestellt erhielten, sind es 2006 bereits gut 22 (vgl. Messer & Wolter 2009b). Bei diesen gemischten Finanzierungsformen übernimmt in der Mehrheit der Fälle der Arbeitgeber die direkten Kosten, und der Arbeitnehmer trägt den zeitlichen Aufwand. Kosten-Nutzen-Überlegungen Die Effizienz der Weiterbildungsausgaben kann auch anhand der subjekti- ven Einschätzung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses beurteilt werden. Befra- gungen von Weiterbildungsteilnehmenden in Deutschland haben bspw. er- geben, dass die Teilnehmenden die persönlichen Erträge der Weiterbildung in Form von besseren Arbeitsmarktchancen, höheren Löhnen oder höherer Arbeitsplatzsicherheit oftmals nicht im erwarteten Mass erreichen (Beicht, Krekel & Walden 2006). Die subjektive Nutzeneinschätzung hängt dabei stark von sozio-demografischen Merkmalen ab, aber auch vom zeitlichen Umfang und von den Kosten der Weiterbildung. Diese Studien weisen auch nach, dass die Bilanz bei Frauen, bei jüngeren Personen, bei höher Qualifi- zierten und bei Erwerbstätigen durchwegs positiver ausfällt. Während die grosse Mehrheit der Befragten den Nutzen der Weiterbildung zumindest 208 Weiterbildungsausgaben nach Finanzierungsart, in Prozent, 2007 Ständige Wohnbevölkerung, älter als 20 Jahre Daten: BFS, Berechnungen: Forschungsstelle für Bildungsökonomie der Universität Bern keine Angaben gemischte Finanzierung andere Institutionen Arbeitslosenversicherung arbeitgeber nanziert selbst nanziert selbstfinanziert arbeitgeberfinanziert Arbeitslosenversicherung andere Institutionen gemischte Finanzierung keine Angaben 209 Zeitaufwand für nicht-formale Bildung nach Bildungsniveau, 2006 Daten: BFS Lesebeispiel: Die mittleren 50% der Personen mit Hochschulbildung wenden zwischen 16 und 80 Stunden pro Jahr für nicht-formale Bildung auf. Stunden pro Jahr 3.Quartil 2.Quartil Hochschule höhere Berufsbildung Gymnasium berufliche Grundbildung obligatorische Schule . Quartil . QuartilMedian