Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

27 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Definitionen Effizienz Effizienz Effizienz bezeichnet den Grad der Wirksamkeit und der Eignung von Hand- lungen in Bezug auf vorgegebene Ziele. Konkreter bedeutet dies, dass Effi- zienz ein Ausdruck dafür ist, in welcher Relation Inputs und Outputs eines Systems zueinander stehen. In der Regel ist Effizienz kein offizielles Ziel des Bildungswesens und wird als solches in den wenigsten Dokumenten der Bildungspolitik und -verwaltung erwähnt. Weshalb erscheint dieses Kriterium also im Bildungs- bericht? Beim Einsatz von Ressourcen oder bei Anreizbedingungen im Bildungswesen ist die vordringliche Frage in der Bildungspolitik und -forschung häufig alleine, ob diese überhaupt einen Beitrag zur Zielerrei- chungleisten( Effektivität, Seite 24).AllerdingsistlangenichtjederEinsatz von Ressourcen, der effektiv ist, auch effizient. Effizienz ist für das Bildungs- wesen in zweierlei Hinsicht von grundlegender Bedeutung: Einerseits muss man auch im Bildungswesen bedacht sein, Ziele mit möglichst geringen In- puts zu erreichen. Weil die Ressourcen knapp sind, muss überall haushälte- risch mit ihnen umgegangen werden. Das kommt nicht daher, dass man im Bildungswesen wie in der Wirtschaft Gewinne erzielen will, sondern liegt vielmehr daran, dass die im Bildungsprozess eingesetzten Ressourcen (Zeit und Geld) ja auch für andere soziale oder individuelle Bedürfnisse verwen- det werden könnten. Erwerben bspw. Schüler(innen) die im Lehrplan vor- gesehenen Kompetenzen in Mathematik oder Sprache mit weniger Lektio- nen, dann bleibt Zeit übrig, sie auch in musischen oder sportlichen Fächern zu unterrichten. Andererseits ist auch ein maximaler Ertrag (Output) pro Ressourceneinheit von Interesse, weil der Ertrag sich wiederum positiv auf andere gesellschaftliche und private Ziele (Outcomes) auswirkt. Schafft es das Bildungswesen, mit den gegebenen Ressourcen kompetentere Schüle- rinnen und Schüler auszubilden, dann schlägt sich dieser Kompetenzgewinn auch in anderen Dingen wie Gesundheitsverhalten, sozialem Verhalten und vielem mehr positiv nieder ( Kapitel Kumulative Effekte, Seite 271). Begriffsdefinitionen In der Literatur werden verschiedene Konzepte von Effizienz unterschieden (s. zu den Begriffen bspw. Grin 2001; eine Literaturübersicht bieten auch Wössmann & Schütz 2006), die alle im Bildungszusammenhang ihre Bedeu- tung haben. Betrachtet man den Zusammenhang zwischen Inputs und den konkre- ten Outputs des Bildungswesens (bspw. Kompetenzen), wird von interner Effizienz gesprochen, während beim Einfluss von Bildung auf andere indi- viduelle oder gesellschaftliche Ziele (bspw. wirtschaftliches Wachstum) von externer Effizienz gesprochen wird. Werden zur Effizienzberechnung die realen Inputs verwendet, spricht man von technischer Effizienz, und wenn die Inputs als monetäre Grössen ausgedrückt, d.h. mit einem Preis bewertet werden, von ökonomischer Effizienz. Die Leistungen des Bildungswesens werden nicht mit nur einem einzigen Input erzielt, und die Kombinationen von Inputs (bspw. Lehrper- sonen und Lehrmittel) sind nicht fix vorgegeben, sondern können variiert werden. Deshalb ist auch die allokative Effizienz von grosser Bedeutung, d.h.