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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 272 Einleitung Kumulative Effekte Einleitung Dieses Kapitel untersucht die kumulierten Erträge (oder Outcomes) der Bil- dung. Von Outcomes wird in diesem Kapitel gesprochen, weil es hier um die Wirkung von Bildung auf bestimmte Sachverhalte wie Einkommen, Ge- sundheit oder Glück geht. Mit anderen Worten: Es geht hier nicht um den Erwerb von Bildung oder Kompetenzen an sich, sondern um deren Wirkung. «Kumulativ» kann man in zweierlei Hinsicht verstehen. Erstens geht es, an- ders als in den Bildungsstufenkapiteln, darum, dass der gesamte Einfluss von Bildung auf Outcomes gemessen wird und nicht nur der auf einer Bil- dungsstufe spezifisch erworbene Bildungsteil. Dies macht deshalb Sinn und ist häufig gar nicht zu umgehen, weil die auf den verschiedenen Bildungs- stufen erworbenen Kompetenzen am Schluss in ihrer Wirkung nicht aus- einandergehalten werden können. Zweitens und eher unintendiert sind die Wirkungen deshalb als kumulativ zu verstehen, weil man häufig die isolierte Wirkung von Bildung nicht genau beurteilen kann. Wenn sich Menschen unterschiedlicher Bildung auch noch in vielen anderen Aspekten unter- scheiden, dann sind diese Aspekte in ihrer Wirkung vielfach nicht von der Bildungswirkung zu unterscheiden, und deshalb wirken eben alle Eigen- schaften dieser Personen kumuliert auf Outcomes. Bei den Wirkungsgrössen können einerseits individuelle und andererseits gesellschaftliche (soziale) Wirkungen unterschieden werden. Bei den priva- ten Erträgen geht es um die Wirkungen, welche der individuelle Bildungs- erwerb auf die sich bildende Person selbst hat, und bei den sozialen Erträgen um die Wirkungen, die der Bildungserwerb auf alle Personen (die Gesell- schaft) ausüben kann, unabhängig davon, wer sich bildet oder nicht bildet. Das Kapitel ist deshalb in zwei grosse Unterkapitel unterteilt, in denen zuerst die privaten Erträge und nachher die sozialen Erträge von Bildung themati- siert werden. Bei den Wirkungen können die unterschiedlichsten Outcomes in Betracht gezogen werden: wirtschaftliche Erträge, die in der Regel monetär bewertet werden, und soziale Erträge, die zwar auch monetär bewertet wer- den können, deren Nutzen aber vor allem nicht-monetärer Natur ist. Der private Nutzen der Bildung Beim privaten Nutzen der Bildung geht es um die Wirkungen des indivi- duellen Bildungserwerbs auf das individuelle Wohlergehen. Die indivi- duellen Bildungsanstrengungen stellen somit eine private Investition dar, die die persönlichen Lebensumstände verbessern soll. Erwerbstätigkeit Der ökonomische Ertrag von Bildung in Form von Erwerbstätigkeit ist viel- leicht nicht der wichtigste, aber da die Erwerbstätigkeit die Basis für viele weitere Erträge darstellt, stellt sie sicherlich das zentrale Element bei der öko- Die Studien, die hier präsentiert werden, um den Effekt von Bildung zu analysie- ren, unterscheiden sich bezüglich der Art und Weise, wie Bildung gemessen wird; manche Studien verwenden die Anzahl Schuljahre, andere Studien hingegen verwenden den Bildungsabschluss. In letzterem Falle werden bspw. die Erträge eines Sekundarschulabschlusses mit denen eines universitären Abschlusses verglichen. Andere Studien gehen noch einen Schritt weiter und unterscheiden auch innerhalb eines bestimmten Niveaus, z.B. zwischen akademischer oder beruflicher Ausbildung auf Sekundarstufe II oder gar der Qualität einer bestimmten Ausbildung.