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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

283 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Kumulative Effekte Der soziale Nutzen der Bildung z.B. Björklund, Lindahl & Plug 2006, Björklund, Jäntti & Solon 2007, Plug 2001 und Sacerdote 2007). Dabei wurden sowohl Beziehungen zwischen den Adoptivkindern und ihren nicht-biologischen Eltern als auch zwischen den biologischen Eltern und ihren Kindern, die sie bei der Geburt weggegeben hatten, gefunden. Ersteres spricht dafür, dass es einen signifikanten Um- welteffekt gibt, d.h. eine kausale Beziehung zwischen dem Bildungsstand beider Generationen, in dem Sinne, dass eine Verbesserung des Bildungs- standes der Elterngeneration auch eine Verbesserung des Bildungsstandes der nächsten Generation bewirkt. Letzteres weist darauf hin, dass nur ein Teil des Übertragungsmechanismus kausal ist; ein nicht abschliessend be- stimmbarer Teil erfolgt über die Vererbung von Fähigkeiten, was bedeutet, dass der Entscheid, sich nicht zu bilden, bei «fähigen» Eltern nicht gleich ne- gative Konsequenzen für die Bildungslaufbahn der Kinder nach sich ziehen muss, und umgekehrt sich bei weniger «fähigen» Eltern nicht jede eigene Bildungsanstrengung auch in einem Bildungserfolg der Kinder niederschlägt. Der soziale Nutzen der Bildung Der Hauptunterschied zwischen privatem und sozialem Nutzen aus Bildung liegt darin, dass beim privaten Nutzen nur das sich bildende Individuum einen Nutzen aus der Bildung zieht, während beim sozialen Nutzen auch übrige Personen, die sich selbst nicht unbedingt bilden müssen, von den Bil- dungsanstrengungen einer Person profitieren. Die Bestimmung des sozialen Nutzens ist nicht nur deswegen von Interesse, weil man bei einer auf den privaten Nutzen reduzierten Betrachtung die Bildungserträge unterschätzen würde, sondern auch deshalb, weil der soziale Nutzen für die Entscheidung, wer Bildung finanzieren soll, massgebend ist. Sozialer Nutzen rechtfertigt eine finanzielle Beteiligung der Gesellschaft an den Bildungskosten, weil un- abhängig davon, wer sich bildet, alle davon profitieren. Wie beim privaten Nutzen, können auch beim sozialen Nutzen monetäre Erträge von nicht- monetären Erträgen unterschieden werden, wobei auch nicht-monetäre Er- träge monetär bewertet werden können. Fiskalische Bildungsrenditen Die naheliegendste Form von sozialen Erträgen sind die fiskalischen Abga- ben, welche Personen auf ihrem durch Bildung erzielten Einkommen ab- liefern müssen. Daraus lässt sich auch die fiskalische Bildungsrendite be- rechnen, die in ihrer simplen Form die Aufwendungen des Staates mit den Steuererträgen verrechnet, welche die Bildungsinvestitionen über höhere Löhne bei den gebildeten Personen generiert haben. Rein statisch betrachtet sind drei Faktoren für die Höhe der fiskalischen Renditen auf Bildungsaus- gaben entscheidend: erstens die durch den Staat getragenen Ausgaben für das Bildungswesen, zweitens die relative Lohnsteigerung, welche durch die Bildung verursacht wird ( Der private Nutzen der Bildung, Seite 272), und drittens die Steuerprogression. So berechnet, ergeben sich in der Schweiz (für Männer) fiskalische Renditen im Bereich von 4% (universitäre Ausbil- dung) bis 14% (höhere Berufsbildung) ( Grafik 224). Für Frauen liegen die