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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 284 Der soziale Nutzen der Bildung Kumulative Effekte fiskalischen Renditen tiefer, 224 Fiskalische Bildungsrendite in der Schweiz für Männer Renditen einzelner Bildungsgänge im Vergleich zum nächsttieferen Ausbildungsgang Daten: Wolter & Weber 2005 0% 5% 10% 15% Pr Universität Fachhochschule höhere Berufsbildung Maturität berufliche Grundbildung weil die Steuererträge aufgrund der verbreite- ten Teilzeitarbeit, der Nichterwerbstätigkeit und der generell tieferen Löhne bei Frauen viel niedriger ausfallen. Aus der statischen Betrachtung wird ersichtlich, dass der Staat seine fiskali- schen Renditen dadurch maximieren könnte, dass er die eigenen Ausgaben für Bildung reduziert und gleichzeitig die Steuerprogression anhebt (s. We­ ber 2003). Denkt man sich diese Möglichkeit zu Ende, wird auch gleich die Begrenztheit der statischen Betrachtungsweise und die Schwierigkeit bei der Berechnung der «wahren» fiskalischen Rendite deutlich. Eigentlich dürften der fiskalischen Rendite nur jene Erträge zugerechnet werden, die kausal durch die Bildung verursacht werden: Wären die Löhne der gebildeten Per- sonen aufgrund ihrer natürlichen Fähigkeiten auch dann hoch, wenn sie sich nicht bilden würden, dann würden nicht nur die privaten Bildungsrenditen überschätzt, sondern auch die fiskalischen. De la Fuente und Jimeno (2007, 2008) haben fiskalische Renditen für mehrere europäische Länder berechnet, indem sie annahmen, dass jeweils nur 50% eines aufgrund höherer Bildung anfallenden Lohnvorteils kausaler Natur sei. Solcherart berechnet, erhalten sie für die einzelnen Länder höchst unterschiedliche Renditen, die von –1,7% (Schweden) bis 6,1% (Irland) reichen. Der internationale Vergleich von fis- kalischen Renditen zeigt, dass es vor allem die bildungsabhängigen Lohn- differenzen auf dem Arbeitsmarkt sind, welche darüber entscheiden, ob der Staat eine hohe fiskalische Rendite erzielen kann oder nicht. Weiter dürften der fiskalischen Rendite streng genommen nur jene Er- träge zugerechnet werden, die dann anfallen, wenn sich der Staat an der Finanzierung der Bildung beteiligt. Mit anderen Worten: Es müsste bekannt sein, welche Individuen bei einem Wegfall der staatlichen Subventionie- rung der Bildung auf sie verzichten würden. Würden die Individuen selbst bei vollständiger privater Kostenpflicht nicht auf Bildung verzichten, weil bspw. die privaten Renditen immer noch so hoch sind, dass sich eine Bil- dung auch zu Vollkosten lohnt, dann hätte der Staat bei einer eigenen In- vestition streng genommen keinen Ertrag generiert. Die Bedeutung dieser Überlegung zeigt sich in der hohen fiskalischen Rendite (statisch betrachtet), die der Staat heute auf Investitionen in die höhere Berufsbildung erzielen kann ( Grafik 224). Diese Erträge kommen deshalb zustande, weil der Staat sich auf der einen Seite an den Ausbildungskosten weniger stark beteiligt als bei anderen tertiären Ausbildungen und auf der anderen Seite die höhere