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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 286 Der soziale Nutzen der Bildung Kumulative Effekte 226 Private, fiskalische und soziale Bildungsrenditen für Männer Renditen einzelner Bildungsgänge im Vergleich zum nächsttieferen Ausbildungsgang Daten: Wolter & Weber 2005 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% sozia skal priva Universität Fachhochschule höhere Berufsbildung Maturität berufliche Grundbildung private Bildungsrendite fiskalische Bildungsrendite soziale Bildungsrendite Während man Aufwendungen und Ersparnisse des Staates im sozialen Be- reich (bspw. bei Arbeitslosigkeit, Sozialhilfetransfers oder Invalidenver- sicherung) noch relativ leicht berechnen und in die soziale Rendite inte- grieren kann, sind andere positive Effekte der Bildung Einzelner auf Dritte (Spill­overs) schwieriger zu berechnen. Grundsätzlich existieren zwei ver- schiedene Ansätze, mittels deren man die Grössenordnung solcher positiver Externalitäten und somit auch der sozialen Bildungsrendite errechnen kann. Der erste Ansatz misst den Einfluss von Bildung auf das gesamtwirtschaftli- che Wachstum ( Infotext nächste Seite) und vergleicht diese Ertragsraten mit den individuellen Bildungsrenditen. Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene wird also der Zusammenhang zwischen dem Bruttoinlandprodukt (BIP) und der durchschnittlichen Anzahl Schuljahre der Bevölkerung analog zur Be- rechnung der privaten Bildungsrendite berechnet (s. bspw. Heckman & Kle­ now 1997). Steigt nun das gesamtwirtschaftliche Wachstum bei einer Inves- tition in Bildung stärker an, als das private Einkommen auf der individuellen Ebene bei einer gleich grossen Investition ansteigen würde, dann muss es sich bei der Differenz um positive Externalitäten, also um soziale Renditen handeln, da das grössere gesamtwirtschaftliche Wachstum Ausdruck davon ist, dass die gesamte Wirtschaft (Gesellschaft) von den Bildungsinvestitio- nen mehr profitiert als das einzelne sich bildende Individuum. Eine derart durchgeführte Analyse von Gundlach und Wössmann (2004) zeigt bspw., dass die gesamtwirtschaftlichen Erträge auf einem zusätzlichen Schuljahr bis zu 50% über den privaten Bildungsrenditen liegen können. Mit anderen Worten: Individuelle Bildungsinvestitionen generieren auch bei den sich nicht bildenden Individuen Erträge, die praktisch so hoch sind wie die Er- träge, die bei den sich bildenden Personen anfallen.