skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 290 Der soziale Nutzen der Bildung Kumulative Effekte zählung, dann weiss man, 230 Inhaftierungswahrscheinlichkeit von Männern, 2000 Daten: BFS, Berechnungen: SKBF 0% 0,05% 0,10% 0,15% 0,20% 0,25% 0,30% 0,35% Aus Sch höhere Berufsbildung, Hochschule Maturitätsschule, Lehrerseminar berufliche Grundbildung obligatorische Schule keine Ausbildung abgeschlossen Schweizer Ausländer welche Personen zum Zeitpunkt der Erhebung im Gefängnis waren und hat gleichzeitig sozio-demografische Angaben über diese Personen. Diese Zahlen zeigen sowohl für Schweizer wie Ausländer, trotz generell hö- herer Inhaftierungswahrscheinlichkeit bei ausländischen Männern, einen deutlichen Zusammenhang zwischen Bildungsstand und der Wahrschein- lichkeit, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt zu werden, auch unter Kontrolle verschiedener anderer Einflussgrössen wie bspw. des Alters. Diese statistisch erhärteten Zusammenhänge zwischen Bildungsstand und der Wahrschein- lichkeit, kriminelle Taten zu begehen, können, müssen aber nicht kausal sein. Die Wissenschaft hat bislang noch nicht viele Wege gefunden, eine mögli- che Kausalität nachzuweisen.7 Möglichkeiten für eine Scheinkorrelation zwischen Bildung und Kriminali- tät sind einerseits der Einfluss des Elternhauses und andererseits der Peers. Jugendliche, die mehr in die Bildung investieren, kommen in der Regel auch aus einem besser gebildeten Elternhaus. Nun kann es sein, dass es die Bil- dung der Eltern ist, welche zu einer «gewaltfreien» Sozialisierung führt, und nicht das Bildungsumfeld des Schülers. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein amerikanischer High-School-Schüler kriminell ist, ist um bis zu 8% tiefer, wenn mindestens ein Elternteil einen College-Abschluss besitzt (s. Mocan & Rees 2005). Mit anderen Worten: Zumindest ein Teil des Unterschiedes in der Kriminalität ist auf die Ausbildung der Eltern zurückzuführen, da Schüler im selben Bildungsumfeld unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten aufweisen, kriminell zu werden. Schülerinnen und Schüler, die längere Bil- fand, dass Jugendliche, die im zwanzigsten Altersjahr noch in Ausbildung sind, weniger gewalttätig sind und dass bei den relativ schlecht qualifizierten Jugendlichen die Einhei- mischen eine höhere Gewalttätigkeit zeigten als ausländische Jugendliche aus ähnlichem sozialem Umfeld. 7 Ausnahmen sind Studien aus den USA und Italien wie jene von Buonanno und Leonida (2009), Lochner und Moretti (2004) und Lochner (1999, 2004).