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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

35 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Definitionen Equity Insgesamt limitiert das Fehlen von Längsschnitt- oder Kohortendaten im schweizerischen Bildungswesen die Gültigkeit von Aussagen über Wir- kungszusammenhänge von Equity in einer Bildungsstufe und Outcomes in nachgelagerten Bildungsstufen erheblich. Ein Umstand, der mit der Schaf- fung von Schüleridentifikatoren in der Bildungsstatistik längerfristig ver- bessert werden sollte. Die Gründe für die Verletzung der Chancengerechtigkeit sind auf verschie- denen Ebenen zu suchen. Erstens können institutionelle Faktoren zu Equi­ ty-Problemen führen. In diese Kategorie fallen bspw. ungenügende vor- und nebenschulische Betreuungsangebote, ein früh selektives Schulsystem oder das Herbeiziehen leistungsfremder Kriterien bei der Verteilung von Noten oder der Zuweisung zu Bildungsstufen. Zweitens können ökonomische Fak- toren einen Einfluss auf ungleiche Bildungsentscheide haben (Kosten für Gymnasium-/Studienbesuch, Nachhilfeunterricht u.a.). Drittens können soziale und kulturelle Einflüsse die Bildungslaufbahn prägen, etwa stereo- typische Erwartungen, welche sich u.a. in der Berufswahl, der Notengebung oder im Selbstvertrauen niederschlagen können. Schliesslich sind viertens noch die motivationalen Faktoren zu nennen. So können bspw. Unterschie- de in den elterlichen Bildungsaspirationen zu ungleichen Bildungsentschei- dungen führen. Aufgrund der existierenden Daten- und Forschungslage kann nicht in jedem Kapitel zum Thema Equity auf alle erwähnten Aspekte eingegangen werden. Werden gewisse Wirkungszusammenhänge oder die Situation bestimmter Personengruppen nicht thematisiert, bedeutet dies demnach nicht unbe- dingt, dass sie unproblematisch sind.