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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 40 Migration Kontext liche machen nur noch rund 20% der Bevölkerung aus. Bereits ein Sechstel aller Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz gehören zur älteren Generation der über 65-Jährigen ( Grafik 5). Auch in Zukunft wird sich das Gewicht noch stärker zu den Älteren verschieben: Im Jahr 2050 sollen die Seniorinnen und Senioren gemäss den Demografieszenarien den grössten Anteil an der Bevölkerung darstellen. Da die Bildungsnachfrage und somit auch das Bildungsangebot regio- nal unterschiedlich sind, wirken sich grosse regionale Unterschiede in der Entwicklung der Bevölkerung und der Altersstruktur weit stärker auf das Bildungswesen aus, als dies die durchschnittlichen Veränderungen für die Schweiz vermuten lassen. Die langfristigen Trends (mehr Ältere und weni- ger Junge) weisen denn auch nicht in allen Kantonen in die gleiche Richtung, und in vielen Kantonen gibt es auch innerhalb des Kantons starke regio- nale Unterschiede. Gewisse Kantone entwickelten sich in den letzten Jahren sogar deutlich gegen den Trend und weisen somit einen steigenden bzw. nur gering fallenden Anteil an Kindern und Jugendlichen auf ( Grafik 6). Diese zahlenmässig abnehmende und zugleich alternde Gesellschaft stellt somit eine Herausforderung für das schweizerische Bildungssystem dar, deren gesamtschweizerische und regionale Entwicklungen in der Bildungsplanung antizipiert werden müssen. (Spezifische Prognosen zu den einzelnen Schul- stufen und -typen werden in den jeweiligen Kapiteln vorgestellt.) Migration Während die Migrationsbewegungen für die Zahl der zu beschulenden Perso- nen und so für das Bildungswesen von grosser Bedeutung sind, ist umgekehrt das Bildungswesen auch für die Migrantinnen und Migranten als eine der wichtigsten Schienen der gesellschaftlichen Integration wichtig. Migrantin- nen und Migranten spielen für das Bildungswesen somit einerseits quantita- tiv eine Rolle, anderseits ist aber auch die sprachliche und kulturelle Zusam- mensetzung der Migrantenströme für das Bildungswesen von Bedeutung. 2008 waren 1,6 Mio. ausländische Staatsangehörige (21% der Gesamt- bevölkerung) in der Schweiz wohnhaft. Etwa ein Fünftel dieser Auslän- derinnen und Ausländer sind in der Schweiz geboren. Rund 85% der hier wohnenden Ausländerinnen und Ausländer stammen aus Europa ( Grafik 7). Besonders stark zugenommen hat in den letzten Jahren die Nettozuwander- ung aus Deutschland, während es weiterhin zu einer konstanten Rückwan- derung von Italienerinnen und Italienern und Spanierinnen und Spaniern kommt. Verschiedene Phasen der Schweizer Migrationspolitik prägen den Auslän- deranteil. In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg wanderten eher unter- durchschnittlich qualifizierte Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz ein. So besassen in den 90er Jahren etwa 60% der jährlichen Zuwanderer im erwerbsfähigen Alter keine abgeschlossene Berufsbildung; nur 10% hatten eine tertiäre Ausbildung. In den letzten Jahren hat sich diese Zusammenset- zung grundlegend geändert. Seit der Einführung der Personenfreizügigkeit mit der EU/EFTA hat sich der Anteil der Einwanderinnen und Einwanderer aus Ländern der Europäischen Union (70% aus EU-17/EFTA-Ländern, 48% 6 Kantonale Veränderung des Anteils 5- bis 20-Jähriger in der Schweiz zwischen 2000 und 2007 Daten: BFS - % - % - % % % % %