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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 42 Familien- und Lebensstrukturen Kontext Vergleicht man das Bildungsniveau der in der Schweiz wohnhaften Auslän- derinnen und Ausländer (über 25 Jahre alt), zeigen sich grosse Unterschiede nach Herkunftsland: Mehr als die Hälfte der hier lebenden Personen aus- Deutschland, Österreich und Frankreich verfügen über einen Hochschulab- schluss. Bei Ausländerinnen und Ausländern aus Ex-Jugoslawien und Por- tugal besitzen 7% einen tertiären Abschluss. Familien- und Lebensstrukturen Die Familien- und Lebensstrukturen haben sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt und werden sich auch weiterhin verändern. Damit ändern sich teilweise auch die Voraussetzungen für die Teilnahme am Bildungsprozess. Je nach Familienform können Schülerinnen und Schüler mit unterschiedli- chen finanziellen, kulturellen und sozialen Ressourcen ausgestattet sein, die wiederum für den Bildungserfolg entscheidend sein können. Heute leben rund 37% der Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner allein. Innerhalb der Familienhaushalte ist die Anzahl der Einelternhaushal- te leicht gestiegen ( Grafik  9). Im Jahr 2007 lebten 13,5% der Kinder in Einelternfamilien. Die Alterskategorie der Jugendlichen von 15 bis 19 Jahren ist hierbei am stärksten vertreten; jede und jeder Sechste aus dieser Alters- kategorie wohnt nur noch bei einem Elternteil (BFS 2008n). Gleichzeitig ist es so, dass Kinder mit nur einem Elternteil oder Kinder aus kinderreichen Familien besonders stark von Armut betroffen sind ( Grafik 10). Theoretisch ist es vorstellbar, dass neben den ökonomischen Ressourcen der Eltern auch die Anzahl der Elternteile, die Kinderzahl, der zeitliche Abstand zwischen den Geburten, die Rangfolge bei den Geburten und das Geschlecht der jeweiligen Geschwister dem Kind entweder zu vorteilhaf- ten oder unvorteilhaften Voraussetzungen im Bildungsprozess verhelfen (s. bspw. Haveman & Wolfe 1993 oder Wolter & Coradi Vellacott 2003, 2004). 9  Zusammensetzung der Familien- haushalte in der Schweiz, 1980–2007 Daten: BFS % % % % % % (Ehe-)Paar ohne Kind(er) (Ehe-)Paar mit Kind(ern) Einelternhaushalt Einzelperson mit Eltern(teil) 10 Armutsquote und Working Poor, nach Haushaltsform, 2006 Daten: BFS % % % % % % % Wor Allg Paar mit oder mehr Kindern Paar mit Kindern Paar mit Kind Paar ohne Kind Einelternhaushalte Einpersonenhaushalte alle Haushalte allgemeine Armutsquote Working-Poor-Quote Working Poor sind Personen, die eine Erwerbstätigkeit ausüben und in einem armen Haushalt leben. Der kumulierte Erwerbsumfang aller Mitglieder des Haus- halts beträgt mindestens 36 Std./Woche (BFS 2008n). Die Armutsgrenze (Grund- bedarf + Wohnkosten + Krankenkassen- prämien + 100 Franken pro Haushalts- mitglied ab 16 Jahren, gemäss der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe) für Alleinerziehende mit zwei Kindern liegt bspw. (ohne Unterteilung nach Kanton) 2005 bei Fr. 3800.–. Liegt das Haushaltseinkommen nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge und Steuern unter der Armutsgrenze, gilt der Haushalt als arm (BFS 2009a). Ein Familienhaushalt ist ein Haushalt mit mindestens einem Familienkern, welcher aus einem Paar mit oder ohne Kind(er), einem Elternteil mit Kind(ern) oder einer erwachsenen Person mit ihren Eltern oder einem Elternteil bestehen kann (BFS 2009a).