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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 56 Überblick Obligatorische Schule bote, den integrativen Unterricht in der Regelklasse mit spezifischer Unter- stützung, den Unterricht in Kleinklassen (Sonderklassen) der Regelschule und den Unterricht in Sonderschulen. Ist eine ausreichende Unterstützung in den Regelklassen gewährleistet, können die Kantone auf die Schaffung von Kleinklassen verzichten. Ein Trend zur vermehrt integrativen Schu- lung zeichnet sich seit einigen Jahren ab und spiegelt sich im rückläufigen Anteil von Schülerinnen und Schülern in Sonderklassen ( Grafik 22). Die- ser Trend wird durch das Konkordat institutionell abgestützt. Bei der Ent- wicklung von Konzepten und Massnahmen für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen seit den 1990er Jahren wurde von Beginn an auf integrative Lösungen Wert gelegt. Diese umfassen Individualisierung, Anreicherung des Unterrichts oder zeitlich begrenzte separate Förderpro- gramme (SKBF 2007). Über die gesamte obligatorische Schule hinweg gesehen, besuchten 44’568 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2007/2008 Klassen oder Schulen mit besonderem Lehrplan. Der Anteil sehr heterogener Klassen ist in diesem Bereich mit durchschnittlich 67% sehr hoch. Als Möglichkeit der Reaktion auf individuelle Bedürfnisse ausserhalb des sonderpädagogischen Bereiches gelten Massnahmen der Verlangsamung oder Beschleunigung der Schullaufbahn wie die Rückstellung vom Vorschul- oder Primarschuleintritt bzw. die vorzeitige Einschulung sowie Klassenwiederholung bzw. Klassen- überspringen. Massnahmen der Beschleunigung werden generell zurück- haltend gehandhabt, Rückstellungen und Klassenwiederholungen sind viel häufiger. Während zur integrativen Förderung von Schülerinnen und Schülern und zu weiteren pädagogischen und therapeutischen Massnahmen (Stützunter- richt, Legasthenietherapie, Logopädie, Psychomotorik usw.) keine landes- weiten Daten vorliegen, werden Sonderschul-, Sonderklassen- sowie Repe- titionsquoten statistisch ausgewiesen. Diese Quoten gelten im internatio- nalen Vergleich als hoch (Häfeli & Walther­Müller 2005), und sie sind je nach Kanton verschieden ( Grafik 23). Unterschiede zeigen sich auch nach Sprach- regionen. Die Gesamtquote besonderer Schulung und vor allem der Sonder- klassen liegt in den französischsprachigen Kantonen und im Tessin tiefer als in den übrigen Landesteilen und ist seit den 1990er Jahren rückläufig. 22 Anteil Schülerinnen und Schüler mit besonderem Lehrplan, 1995–2007 Daten: BFS % % % % % % % % Einführungsklasse für Fremdsprachige Sonderschule Sonderklasse % % % % % % % % Sonderklassen Sonderschulen Einführungsklassen für Fremdsprachige 23 Repetitions- und Sonderklassenquoten 2007/08 Daten: BFS Repetitionsquote % % % % % % % % % % Sonderklassenquote