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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

61 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Obligatorische Schule Überblick «Sprachförderung in mehrsprachigen Schulen (sims)» der NW EDK sowie zahlreiche kantonale Netzwerke (Schulen mit Zukunft Luzern, Netzwerk- schulen Zürich, Netzwerk Geleitete Schule Aargau, Réseau d’enseignement prioritaire Genève usw.). Aus empirischen Arbeiten zu Netzwerken in Deutschland geht hervor, dass die Beteiligten aus der Netzwerkarbeit einen hohen Nutzen ziehen. Dabei handelt es sich vor allem um Anregungen für den Unterricht, Motivation und Stärkung für die Innovation des eigenen Unterrichts, die Möglichkeit zur dauerhaften Qualifikationserweiterung im Kollegium und um die Gelegenheit zur Reflexion der eigenen Arbeit an der Schule (Czerwanski, Hameyer & Rolff 2002). Wandel des Lehrberufs Die gesellschaftlichen Veränderungen ( Kapitel Kontext, Seite 37) und die bildungspolitischen sowie schulstrukturellen Entwicklungen (s. weiter oben im vorliegenden Kapitel) führen zu einem tiefgreifenden Wandel des Lehrberufs. Neben das sogenannte Kerngeschäft Unterrichten und Erzie- hen sowie die Weiterbildungsverpflichtung treten zunehmend Aufgaben in der Unterrichts- und Schulentwicklung sowie in der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen im Schulhausteam und mit anderen Fach- personen. Neue Herausforderungen ergeben sich für Lehrpersonen im Be- reich der Sozialisation, der Integration und des individualisierenden Un- terrichtens (EDK 2008c). Der Berufsauftrag erweitert sich und muss in diesem Sinne neu geklärt werden. Von zentraler Bedeutung ist nicht nur die inhaltliche Festsetzung der Aufgaben, sondern auch die Bemessung der Arbeitszeit. Untersuchungen im Zusammenhang mit Belastungen von Lehr- personen zeigen, vor allem auch im internationalen Vergleich, erhebliche zeitliche Belastungen (Landert 2006; Trachsel, Ulich, Nido et al. 2008; OECD 2008a). Mit Blick auf die Zukunft des Lehrberufs werden Fragen zu Berufs- auftrag, Arbeitsbedingungen sowie Möglichkeiten der Weiterqualifizierung und Laufbahngestaltung an Bedeutung gewinnen (Herzog 2007) ( Kapitel Pädagogische Hochschulen, Seite 225). Elternmitwirkung Eine weitere Veränderung, die sich im Zuge der Schulentwicklung ergibt, be- trifft die Stellung der Eltern (SKBF 2001). Ein vermehrter Einbezug zeichnet sich ab, der über den Informationsaustausch der einzelnen Lehrperson mit den Erziehungsberechtigten jedes einzelnen Kindes hinausreicht und Belan- ge einer Klasse, eines Schulhauses oder einer ganzen Schulgemeinde betrifft. Elternmitwirkung wird zunehmend institutionalisiert. Gesetzlich verbind- lich verankert ist sie in den Kantonen Zürich und Tessin; viele andere Kan- tone haben die Möglichkeit zur Institutionalisierung festgehalten, überlassen die Ausgestaltung aber den Gemeinden, oder die Elternmitwirkung ist auf die Schulebene delegiert und als Beobachtungsaspekt in die Schulevaluation integriert. Elternmitwirkung kann realisiert werden über Elterndelegierte, die Einsitz in Schulgremien nehmen, oder über Elterngremien (Elternräte, Elternforen), die eng mit der Schule zusammenarbeiten (Mulle 2009).