Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 62 Überblick Obligatorische Schule Privatschulbesuch Der Anteil von Schülerinnen und Schülern, die während der obligatorischen Schulzeit (nicht subventionierte) Privatschulen besuchen, ist in den meisten Kantonen der Schweiz tief. Im Durchschnitt liegt er auf der Primarstufe bei 2,8%, auf der Sekundarstufe I bei 4,8%. In den 10 Jahren zwischen 1997/1998 und 2007/2008 hat der durchschnittliche Anteil auf der Primarstufe um 0,8% und auf der Sekundarstufe I um 0,7% zugenommen. Es sind jedoch einige Unterschiede zwischen den Kantonen festzustellen. Zwei Kantone, Basel-Stadt und Genf, stechen mit Privatschüler-Anteilen von 15% bzw. 7,9% auf der Primarstufe besonders hervor, doch auch der Kanton Tessin mit 5,4% und der Kanton Waadt mit 4,1% liegen über dem schweizerischen Mittel- wert. In den Kantonen Genf, Tessin und Waadt sind diese Anteile auch stär- ker angewachsen. Für die Sekundarstufe I präsentiert sich die Lage ähnlich. Auch hier liegen die Kantone Basel-Stadt (12%) und Genf (17,3%) weit über dem Mittel, doch auch die Kantone Appenzell-Ausserrhoden, Zürich, Zug, Tessin, Thurgau und Waadt liegen mehr als einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt aller Kantone. Dabei verzeichnet der Kanton Genf einen sprunghaften Anstieg von 6,6% in den Jahren zwischen 1997/1998 und 2007/2008 ( Grafik 26). Der hohe Anteil und die starke Zunahme im Kanton Genf lassen sich aus dem internationalen Charakter der Stadt, der Zusammensetzung ihrer Be- völkerung und aus dem konjunkturellen Aufschwung zwischen 1997 und 2007 erklären. Die Hälfte der Privatschülerinnen und -schüler besucht eine internationale Schule. 65 % der privat Beschulten sind Ausländerinnen und Ausländer. 20% der Privatschülerinnen und -schüler wohnen aussserdem nicht im Kanton Genf (SRED 2007). Auch in der Region Basel, im Kanton Zürich und anderen prosperierenden Gegenden finden Schulen mit auslän- dischem Schulprogramm (International Schools) zunehmend Zuspruch. Laut einer Zürcher Studie gehen die Bestände an den traditionellen Pri- vatschulen mit spezieller (reform)pädagogischer Ausrichtung zurück, sind Knaben an Privatschulen etwas stärker vertreten als Mädchen und ist der Ausländeranteil höher als in der öffentlichen Volksschule. Gemäss der glei- chen Quelle haben finanzstarke Gemeinden im Kanton Zürich in der Regel prozentual höhere Privatschüleranteile (Stutz­Delmore & Brammertz 2006). 26 Entwicklung der Schülerzahlen in Privatschulen der Sekundarstufe I, 1997–2007 Daten: BFS Die fünf nicht aufgeführten Kantone (AI, UR, GL, NW, JU) verzeichnen keine Privatschülerinnen und -schüler. - , % - , % , % , % , % , %