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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 70 Institutionen Vorschul- und Primarstufe Strukturen, Teilnehmende, Ziele In der Schweiz ist der Primarstufe eine mindestens einjährige Vorschule vorgelagert ( Kapitel Obligatorische Schule, Seite 53, Grafik 21). Mehrheit- lich sind die Träger der Vorschule verpflichtet, ein zweijähriges Angebot zur Verfügung zu stellen, im Kanton Tessin besteht ein dreijähriges Angebot. In vier Kantonen (BS, SG, TG und ZH) ist der zweijährige Vorschulbesuch spätestens seit dem Schuljahr 2008/2009 obligatorisch. Weitere zehn Kan- tone schreiben ein Jahr Vorschulbesuch vor. In jenen Kantonen, die ein zwei- jähriges Kindergartenangebot vorschreiben (dessen Besuch aber ganz oder teilweise freiwillig ist), nehmen zwischen 78% und 100% der Kinder dieses Angebot in vollem Umfang wahr. Im schweizerischen Durchschnitt besuch- ten die Kinder die Vorschule während 1,9 Jahren. Die Primarstufe dauert in 20 Kantonen sechs Jahre, in vier Kantonen (AG, BL, TI, VD) fünf Jahre und in zwei Kantonen (BS, VD) vier Jahre. Mit dem Konkordat zur Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS- Konkordat) wird eine einheitliche Dauer der Primarstufe von acht Jahren angestrebt. Während die Mehrheit der Kinder öffentliche Einrichtungen besuchen, nehmen 10% der Kinder der Vorschulstufe und 3% der Schülerinnen und Schüler der Primarstufe private Angebote wahr ( Tabelle 32). Für die Vor- schul- und die Primarstufe bestehen je separate, kantonal ausgerichtete Lehrpläne, denen auch die privaten Schulen verpflichtet sind. Die Vorschule unterstützt die Entwicklung der Kinder gemäss individuel- lem Stand und Bedürfnissen, bereitet sie auf den Schuleintritt vor und för- dert Selbständigkeit sowie kognitive, personale und soziale Kompetenzen. Die Primarschule unterstützt die Kinder in der Entfaltung ihrer intellektuel- len und schöpferischen, körperlichen und musischen Fähigkeiten sowie ihres Verantwortungsbewusstseins gegenüber sich selbst, der Umwelt, den Mitmenschen und der Gesellschaft. Die übergeordneten Ziele der obligatorischen Schule sind im HarmoS- Konkordat erstmals gemeinsam festgehalten und werden in den sprachregio- nalen Lehrplänen über alle Stufen der obligatorischen Schule hinweg kon- kretisiert. Die HarmoS-Bildungsstandards sollen in einigen Fächern die Mindestanforderungen festlegen. In der Mehrheit der Kantone werden Kinder mit besonderem Bildungs- bedarf auf der Vor- und Primarschulstufe sowohl in Kleinklassen wie auch integrativ in Regelklassen mit spezifischer Unterstützung geschult, wobei in der Vorschule die integrative Schulung häufiger ist. Lernziele und Anfor- derungen orientieren sich an den Lehrplänen, werden jedoch auf die indivi- duellen Fähigkeiten der Kinder zugeschnitten. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Ausbildung von Grundkompetenzen gelegt, sowohl im kog- nitiven Bereich wie auch bezüglich Selbständigkeit und gesellschaftlicher Integration. Unterrichtszeit, Klassengrössen, Betreuungsverhältnis Die Anzahl Schulwochen pro Jahr, die Dauer der Lektionen sowie die An- zahl der wöchentlich erteilten Unterrichtslektionen pro Schuljahr variieren zwischen den Kantonen beträchtlich. Daraus ergeben sich grosse Differen- zen in der durchschnittlichen jährlichen Unterrichtszeit ( Grafik 33). 32 Anzahl Schülerinnen und Schüler nach Charakter der Schule, 2007/08 Vorschule (VS), Primarschule (PS) Daten: BFS Charakter VS PS öffentlich 136’785 431’610 privat, subventioniert 689 966 privat, nicht subventioniert 14’225 12’560 33 Durchschnittliche jährliche Unterrichtszeit in Stunden, auf der Primarstufe, 2008/2009 Daten: EDK/IDES - - - -