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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 82 Equity Vorschul- und Primarstufe Ausgabenentwicklung moderat, einige verzeichnen auch Minderausgaben. Der in der Grafik hervorgehobene Durchschnittswert für die Schweiz wird durch einige starke Ausreisser bedingt. Die Äquivalenzlinie setzt die Aus- gabenentwicklung in Franken im Vorschulbereich gleich jenem im Primar- schulbereich. Etwa gleich viele Kantone haben mehr in die Vorschule als in die Primarschule investiert wie umgekehrt. Zur Effizienz von Fördermassnahmen In der Diskussion um integrative bzw. separative Förderung von Schülerin- nen und Schülern mit besonderen Bildungsbedürfnissen wird auch die Fra- ge aufgeworfen, welcher Ansatz kostengünstiger sei. Aus der Schweiz sind dazu keine aktuellen vergleichenden Studien öffentlich zugänglich. Preuss­ Lausitz (2002) hat für deutsche Verhältnisse errechnet, dass die sonderpäd- agogisch unterstützte Schulung von Kindern mit besonderen Bildungsbe- dürfnissen in Regelklassen nicht teurer, sondern eher kostengünstiger wäre als in Sonderschulen. Ältere Arbeiten kommen für die Schweiz zu den glei- chen Schlüssen (Zutter 1990). Auch Verzögerungen in der Schullaufbahn, wie Rückstellung bei der Ein- schulung, Einteilung in eine Einschulungsklasse oder Klassenwiederholung werden unter dem Aspekt der Effizienz in Frage gestellt, zumal deren Effek- tivität eher negativ beurteilt wird ( Effektivität, Seite 75). Und selbst wenn eine Massnahme die angestrebte Wirkung erzielt, wird die Effizienz durch die Verzögerung in der Laufbahn doch reduziert (Tresch & Zubler 2009). Die Annahme, dass durch eine strukturelle Massnahme wie die Einfüh- rung von längerfristigen Zyklen (z.B. in Form von Grund- und Basisstufen) mit individuellen Durchlaufzeiten Verzögerungen der Laufbahnen verrin- gert werden könnten, lässt sich bisher nicht bestätigen. Eine diesbezüg- liche Untersuchung im Kanton Waadt wie auch die Evaluation der Schul- versuche mit Grund- und Basisstufen zeigen eher, dass die Tendenz zur Verlangsamung stärker ist als jene zur Beschleunigung von Durchlaufzeiten (Ricciardi Joos 2007; Vogt, Zumwald, Urech et al. 2008). Equity Chancengerechtigkeit in der Vorschul- und Primarstufe lässt sich daran beurteilen, ob Kinder unabhängig vom familiären Hintergrund und dem Geschlecht Zugang zur Bildung haben, ihre Kompetenzen entwickeln und ihre Bildungslaufbahn gestalten können. Neben der familiären Herkunft (Sozial- und Migrationsstatus) sowie dem Geschlecht müssen auch gewisse Aspekte des sozialen Kontextes von Schulen oder der kantonalen Ange- botsstruktur als mögliche Einflussfaktoren auf Bildungschancen berück- sichtigt werden.