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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

87 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Vorschul- und Primarstufe Equity wein und Baeriswyl (2007) konnten zeigen, dass bezüglich Übertrittsemp- fehlung Schülerinnen und Schüler mit gleichen Testleistungen in Klassen mit hohem Leistungsdurchschnitt schlechter beurteilt wurden als in Klassen mit geringerem Leistungsmittel. Zudem berücksichtigen die Selektionsver- fahren neben den von Lehrpersonen beurteilten Leistungsaspekten und deren Leistungsprognosen auch die Wünsche von Eltern und Kindern, wo- bei wiederum herkunfts- und geschlechtsbezogene Ungleichheiten mitspie- len können (Ditton & Krüsken 2006; Baeriswyl, Wandeler, Trautwein et al. 2006; Paulus & Blossfeld 2007; Maaz, Neumann, Trautwein et al. 2008). Kronig (2007) konnte nachweisen, dass Schülerinnen und Schüler schweizerischer Herkunft aus privilegierten Familien bei gleicher, mittle- rer Leistungsfähigkeit öfter in einen anspruchsvollen Schultyp der Sekun- darstufe I übertreten als Schülerinnen und Schüler aus zugewanderten und aus unterprivilegierten Familien ( Grafik 52). Eine frühere Selektion und eine höhere Anzahl anschliessender diffe- renzierter Schultypen benachteiligt die weniger Privilegierten (Hanushek & Wössmann 2005; Bauer & Riphahn 2006; Wössmann 2007). Für die Chancen- gerechtigkeit ist dies ein gravierendes Problem, da der Schultyp, der auf der Sekundarstufe I besucht wird, für die nachobligatorischen Bildungschancen eine zentrale Rolle spielt (Bertschy, Cattaneo & Wolter 2009). 52 Übertrittswahrscheinlichkeit (bei mittlerer Leistungsfähigkeit) in anspruchsvolleren Schultyp nach sozialer Herkunft, 2001 Daten: Kronig 2007 % % % SES tief SES mittel/hoch SES tief SES mittel/hoch Schweizer(in) Ausländer(in)