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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

91 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Sekundarstufe I Kontext standortes. Diese Massnahmen sind in einigen kleineren Kantonen (AR, NW, OW, TG und UR) ausgeschöpft und schon jetzt oder bald gänzlich umgesetzt, wie eine Umfrage bei einigen Kantonen zeigt. Auch im Kanton St. Gallen ist 2008 eine demografisch bedingte Modelldiskussion, verbun- den mit pädagogischen Fragenstellungen, gestartet worden, so dass vorläufig auf Schulschliessungen verzichtet werden könnte. Die strukturelle organisatorische Anpassung wird in der Regel von inner- schulischen Massnahmen begleitet, die schwankende bzw. meist sinkende Schülerzahlen mit pädagogischen, didaktischen und inhaltlichen Massnah- men aufzufangen versuchen. Dazu zählen Binnendifferenzierung, Koope- rationsformen unter Lehrkräften wie Teamteaching, altersdurchmischtes Lernen und leistungsheterogene Klassen. Werden all diese Massnahmen umgesetzt, so besteht die Hoffnung, dass eine ganze Sekundarschule be- reits mit 20 Lernenden geführt werden könnte. Trotzdem werden auch die Optionen Standortreduktion und Trägerschaftsverschiebung von der Ge- meinde zum Kanton weiter diskutiert werden müssen. Zunahme der heterogenen Klassen Auf der Sekundarstufe I teilt sich die Gesamtheit der sehr heterogenen Klas- sen ungleich auf die Schultypen mit unterschiedlichen Ansprüchen auf ( Grafik 54). Bei den Schulklassen mit Grundansprüchen sind in der Schweiz seit 1996/97 mehr als die Hälfte aller Klassen sehr heterogen. Umgekehrt sind weniger als 20% der Klassen mit erweiterten Ansprüchen sehr hetero- gen zusammengesetzt. Die kontinuierliche Zunahme sehr heterogener Klas- sen um fast 50% kann nicht mit einem Anstieg der Zahl ausländischer Schü- Als «sehr heterogene Schulklassen» definiert das Bundesamt für Statistik (unter Berücksichtigung sowohl der nationalen wie auch der sprachlichen Herkunft der Schülerinnen und Schüler) Klassen mit einem Anteil von mindestens 30% Schülerinnen und Schülern aus anderen Kulturen. 54 Entwicklung des Anteils sehr heterogener Klassen und des Anteils ausländischer Schülerinnen und Schüler, 1990/91–2007/08 Daten: BFS % % % % % Ausländische Schüler/innen Sek.stufe I Ohne Selektion Sek.stufe I Erw. Ansprüche Sek.stufe I Grundansprüche Schulen mit bes. Lehrplan ///////// Schulen mit besonderem Lehrplan Sekundarstufe I mit Grundansprüchen Sekundarstufe I ohne Selektion Anteil ausländische Schülerinnen und Schüler Sekundarstufe I mit erweiterten Ansprüchen 55 Anteile sehr heterogener Schul- klassen und Anteile fremdsprachiger Schülerinnen und Schüler nach Kantonen, 2007/08 Daten: BFS % % % % % % % % % % %% sehr heterogene Schulklassen fremdsprachige Schülerinnen und Schüler