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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

93 Bildungsbericht Schweiz | 2010 Sekundarstufe I Institutionen Strukturvielfalt mit schwacher Tendenz zum kooperativen und integrierten Modell In der Schweiz bestehen zwischen den Kantonen und teilweise sogar auch innerhalb der Kantone noch recht grosse Unterschiede bezüglich der Struk- turen. Versucht man diese nach einheitlichen Kriterien zu ordnen, dann las- sen sich die unterschiedlichen Strukturen einem der drei unten aufgeführten Modelle zuordnen ( Tabelle 56): – Das integrierte Modell kennt unselektionierte Stammklassen und in zwei oder drei Fächern anforderungs- bzw. leistungsdifferenzierte Niveaukurse. – Im kooperativen Modell werden die Schülerinnen und Schüler auf zwei TypenvonStammklassenmitunterschiedlichenAnforderungsniveausauf- geteilt;eineFremdsprache,Mathematikundevtl.eindrittesFachwerdenin anforderungs- bzw. leistungsdifferenzierten Niveaukursen angeboten. – Im geteilten Modell werden die Schülerinnen und Schüler auf zwei bis vier Schultypen aufgeteilt und in separaten Klassen oder Schulen mit un- terschiedlichen Lehrpersonen, Lehrplänen, Lehrmitteln und Fächerange- boten unterrichtet. 56 Strukturvielfalt auf der Sekundarstufe I in den 26 Kantonen, 2009 Daten: IDES und Netzwerk Sekundarstufe I Ein Modell pro Kanton Total 11 Integriert JU, TI 2 Kooperativ ZG (plus Untergymnasium) 1 zweiteilig * SG 1 dreiteilig * AG, BL, NE, FR, SO ***, VD 6 vierteilig * GL 1 Modellvielfalt ** Total 15 Integriert und kooperativ AR, NW (NW plus Untergymnasium), TG 3 Geteilt und kooperativ GR (3-teilig), SZ, SH (2-teilig), ZH (vierteilig) 4 Geteilt und integriert AI (4-teilig), BS (3-teilig), GE, VS (2-teilig) 4 Integriert und kooperativ und geteilt BE (2- oder 3-teilig), LU, OW, UR (3-teilig) 4 Das geteilte Modell (Streaming) findet sich in allen ausser fünf Kantonen (AR, JU, NW, TG, TI, ). Das kooperative und das integrierte Modell haben jedoch in den letzten Jahren in immer mehr Kantonen als Alternativen zum Streaming-Modell Fuss gefasst. Der definitiven Einführung ging jeweils eine längere Versuchsphase und eine unterschiedlich heftige bildungspolitische Debatte voraus (AR, BE, NW, OW, TG, ZH). Das geteilte Modell als ein- ziges Modell kennen 2009 noch acht Kantone gegenüber 12 Kantonen im Jahr 2006. Dies entspricht einem seit langem in der OECD beobachteten * Bei der Zählung wurden pro Kanton die Schultypen Untergymnasium, Bezirks-, Sekundar-, Weiterbildungs-, Real- und Oberschule berücksichtigt, nicht aber Sonder- klassen, Werkklassen, Kleinklassen usw. In den Kantonen BS, NE, VD mit 5- oder 4-jähriger Sekundarstufe I erfolgt die Aufteilung der Schülerinnen und Schüler erst im Laufe der Sekundarstufe I nach einem, zwei oder drei Schuljahren. ** Der Kanton überlässt den Behörden der Schulstandorte die Wahl zwischen verschiedenen Modellen. In einer knappen Mehrheit der Kantone mit nach Schultypen geteiltem Modell ist dieses gegenüber dem kooperativen oder integrierten Modell dominant. Dagegen dominiert in fünf Kantonen (BE, GR, OW, UR, VS) das kooperative oder integrierte Modell. *** Solothurn ist aufgrund einer beschlossenen (Volksabstimmung 2006), aber noch nicht realisierten Strukturreform (Schuljahr 2009/10) vom vierteiligen in das dreiteilige Modell umgeteilt worden.