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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 96 Institutionen Sekundarstufe I gleiche Prozentwerte aufweist wie die umliegenden Länder mit verfügbaren Daten. Auffällige Differenzen sind nur in Kunst und Sport auszumachen. Die Schulsprache hat auf der Sekundarstufe I in allen Ländern des Ver- gleichs einen ähnlichen Stellenwert, während auf der Schweizer Primarstufe hierfür mit Abstand am wenigsten Zeit aufgewendet wird ( Kapitel Vor­ schul­ und Primarstufe, Seite 65). Der Zeitaufwand für Fremdsprachen ist auf beiden Stufen in der Schweiz am höchsten und liegt zwischen 3% und 6% höher als in den Nachbarländern. Unterschiede in der jährlichen Unterrichtszeit Der internationale Vergleich zeigt Unterschiede bei der prozentualen Dotie- rung einzelner Fächer, sagt aber noch nichts über die absolute Anzahl von Unterrichtsstunden in einem Fach aus. Ein Blick auf die jährliche Unter- richtszeit in der Schweiz zeigt recht grosse Differenzen zwischen den Kanto- nen, deren Folgen für die Lernleistungen aber nach wie vor nicht vollständig klar sind. Die Unterschiede sind aber so gross, dass sie für die gesamte Schul- dauer der Sekundarstufe I bis zu fast einem ganzen Schuljahr ausmachen können ( Grafik 58). Die maximale Differenz von über 250 Unterrichtsstunden pro Jahr in den 3 bis 5 Schuljahren der Sekundarstufe I ist beträchtlich. Knapp 200 Stunden jährlicher Unterrichtszeitdifferenz liegen bspw. zwischen den Kantonen St. Gallen (1100 Std.) und Solothurn (903 Std.). Diese lassen sich etwa zur Hälf- te mit der Lektionsdauer erklären, die in St. Gallen 5 Minuten höher ist (50 statt 45 Minuten). Weitere 66 Stunden lassen sich damit erklären, dass Solo- thurn im Gegensatz zu St. Gallen nur 38 statt 40 Schulwochen kennt. In der Folge finden wir sechs von sieben Kantonen mit 50-minütigen Lektionen auf den sechs Plätzen mit der höchsten Unterrichtszeit. Wird die Lektions- dauer (50 oder 45 Minuten) nicht berücksichtigt, sind noch zwei der sechs Kantone auf den ersten sechs Plätzen. Die anderen vier wären auf den Plät- zen 10 bis 22 zu finden. Angaben zu den Stundendotationen einzelner Fächer nach Kantonen sind in der Regel nicht erhältlich. Nur für das Fach Mathematik und dort lediglich für die Pflichtstunden wurden verlässliche Daten über die Stundenzahlen in der neunjährigen obligatorischen Schulzeit zusammengestellt (EDK/IDES 2006). Die Summe der Mathematikstunden in der obligatorischen Schulzeit liegt in den meisten Kantonen zwischen knapp unter 1200 (BE-d, BS) und etwas mehr als 1500 (AI, GL, TI). Weiter bestehen in dieser Hinsicht Diffe- renzen zwischen den Schultypen innerhalb der Kantone, und zwar derart, dass in Typen mit Grundanforderungen im Allgemeinen mehr und in Typen mit hohen Anforderungen (Untergymnasium) weniger Mathematikpflicht- stunden unterrichtet werden. Die mathematischen Fähigkeiten in den Typen mit Grundanforderungen sind in der Regel trotz kompensatorischer An- strengungen mittels vermehrten Stundenzahlen immer noch tiefer als in den Typen mit hohen Anforderungen. Die grössten Differenzen zwischen den Schultypen der Sekundarstufe I innerhalb eines Kantons betragen ge- gen 200 Mathematikstunden (Glarus). Identische Stundenzahlen in allen Schultypen verzeichnen die Kantone Bern, Basel-Stadt, Schaffhausen und Thurgau. 58 Durchschnittliche jährliche Unterrichtszeit in Stunden, auf der Sekundarstufe I, 2007/08 Daten: IDES h h h h h h h - - - - Die jährliche Unterrichtszeit in Stunden ergibt sich aus der Multiplikation der Lektionsdauer (45 oder 50 Min.) mit der durchschnittlichen wöchentlichen Zahl von Lektionen (zwischen 30 und 35 Lektionen) und der Anzahl Schulwochen pro Jahr (zwischen 36,5 und 40 Wochen).