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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2010 DE

skbf | csre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 98 Effektivität Sekundarstufe I schnitts um sechs Punkte ( Grafik 59). Allerdings ist der Punktezuwachs für die Schweiz zwischen 2000 und 2006 (ebenso wie für Deutschland oder Österreich) statistisch nicht signifikant. Hoch signifikant sind hingegen die Zunahmen für Liechtenstein (+28 P.) und Polen (+29 P.) sowie die Abnah- men von Frankreich (–17 P.) und Italien (–19 P.) (OECD 2007c).1 Bei den Vergleichen handelt es sich jeweils um Durchschnitte, wobei die Leistungen von 15-Jährigen des Jahrs 2000 mit denen von 15-Jährigen des Jahrs 2006 verglichen werden. Individuelle Lernfortschritte über die Bildungszeit las- sen sich somit mit PISA-Daten nicht abbilden. Fragen nach der Wirksamkeit bestimmter Massnahmen etwa im Bereich des Unterrichts können mit den PISA-Studien deshalb nur sehr eingeschränkt beantwortet werden. Fünf Benchmarks der EU Fünf Benchmarks für die allgemeine und die berufliche Bildung sind von der EU 2003 im Rahmen der Lissabonner Ziele beschlossen worden ( Kapi­ tel Definitionen, Seite 23). Eine Benchmark betrifft direkt die Sekundarstufe I bzw. die Lesekompetenz der 15-Jährigen: Der Anteil der 15-Jährigen, die im Bereich der Lesekompetenz schlechte Leistungen erzielen, soll bis 2010 im Vergleich zum Jahr 2000 um mindestens 20% gesenkt werden (Europäische Union 2003). Als schlechte Lesekompetenzen bei PISA-Tests gilt das Errei- chen der Kompetenzniveaus 1 und darunter. Die Schweiz hat dieses Ziel erst teilweise erreicht: ein weiterer Rückgang von 1% ist nötig ( Grafik 60). Län- derdurchschnitte überdecken aber teilweise grosse regionale Unterschiede, wie sie auch in der Schweiz zu beobachten sind. Auffällig dabei ist, dass die Kantone mit relativ hohen Anteilen in den tiefsten Kompetenzstufen (BE, GE, ZH) diese Quoten zu senken vermochten, während in den Kantonen mit ursprünglich sehr tiefen Quoten (FR, VD) die Quoten eher stiegen. Mit anderen Worten: Die Unterschiede zwischen den Kantonen bezüglich die- ses Kriteriums sind über die Zeit eher kleiner geworden. Andere Lernstandserhebungen Messungen von Leistungen in jüngerem Alter als bei PISA oder andere Tests als der PISA-Test am Ende der obligatorischen Schulzeit kennen nur wenige Kantone. In der Romandie sind kantonale Prüfungsverfahren verbreiteter als in der Deutschschweiz. Den «Epreuves certificatives» (GE, VD) oder «Diplô- me» (FR-f) oder «Epreuves de fin d’année» (VS-f) steht auf Deutschschwei- zer Seite einzig die Abschlussprüfung im Kanton Aargau (nur an der Bezirks- schule) gegenüber. Die kantonalen Leistungsmessungen haben individuell zertifikativen Charakter und können zur Aufnahme an Mittelschulen bei- tragen. Die Resultate gehen in der Regel nur an die Schülerinnen und Schü- ler, ihre Eltern, die Lehrpersonen und die Schulleitungen, nicht aber an die Schulbehörden oder die Bildungsverwaltung (IRDP 2008) und können so- mit auch nicht für Zwecke der Systemevaluation eingesetzt werden. 1 Ein detaillierter Überblick über die Leistungen in Naturwissenschaften, Mathematik und Lesen findet sich in der internationalen PISA-Studie 2006 (OECD 2007g, h) und im natio- nalen Bericht der Schweiz dazu (BFS/EDK 2007). 60 PISA-Ergebnisse im Bereich Lesen, Anteil Schülerinnen und Schüler mit geringen Lesekompetenzen (Niveau ≤ 1) Daten: IRDP 2002, 2005, 2008, Forschungs- gemeinschaft PISA Deutschschweiz/FL 2008 Für die Schweiz (gelb) ist das Ziel einer Reduktion von 17,5% (2000) auf 14% (2009) noch nicht erreicht. Bis zum Jahr 2006 hat sich der Anteil erst auf 15% verringert. Anteil Schülerinnen und Schüler % % % % % % Zürich Waadt St. Gallen Schweiz Genf Freiburg (f) Bern % % % % % % Freiburg (f) Bern (2000 und 2006 nur Bern d) Genf schweizerischer Durchschnitt St. Gallen Waadt Zürich