| Im Hinblick auf eine professionelle Berufsausübung sollen
angehende Lehrpersonen im Rahmen ihrer Ausbildung eine
forschende Haltung entwickeln resp. forschungsmethodische
Kompetenzen erwerben. Dabei fällt auf, dass kaum darüber
debattiert wird, worin diese Kompetenzen liegen und auf welche
Zielsetzungen hin die Studierenden in diesem Bereich
qualifiziert werden. Diesem Problembereich geht das
Forschungsprojekt auf unterschiedlichen Ebenen nach. Neben der
konzeptionellen Auseinandersetzung, welche Zugänge zu
Forschung in der Ausbildung von Lehrpersonen sinnvoll sind,
wurden im Rahmen einer ersten Studie (2013) Studierende (N =
76) sowie Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker (N = 10) des
Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Universität
Freiburg befragt, welchen Nutzen sie in der Auseinandersetzung
mit Forschungsmethodik in der Ausbildung sehen. Dabei zeigt
sich, dass die befragten Gruppen einen Nutzen in der
Auseinandersetzung mit Forschungsmethodik erkennen, wobei
rezeptiven, aber auch entwicklungsorientierten und reflexiven
Tätigkeiten sowohl für die Ausbildung als auch für die
Berufstätigkeit eine zustimmende Haltung entgegengebracht
wird. In einer zweiten Studie (2019) wurden Dozierende (N =
28) von Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in
der Deutschschweiz, die in der Forschungsausbildung tätig
sind, befragt, über welche forschungsmethodischen Kompetenzen
angehende Lehrpersonen am Ende der Ausbildung verfügen
sollten. Hier zeigt sich, dass die Vorstellungen, was in die
Forschungsausbildung von Studierenden der Lehrerinnen- und
Lehrerbildung gehört, sehr heterogen sind. Zusammenfassend
lässt sich festhalten, dass die Bedeutung der
Forschungskompetenz in der Ausbildung von Lehrpersonen
grundsätzlich Akzeptanz erfährt, bei der inhaltlichen
Ausrichtung aber nach wie vor Klärungsbedarf besteht. |
| Vetter, P. & Ingrisani, D. (2013).
Der Nutzen der forschungsmethodischen Ausbildung für angehende Lehrpersonen, Beiträge
zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 31(3), 321–332.
Vetter, P., Staub, F. C. & Ingrisani,
D. (2014). Masterarbeiten als Beitrag zur Professionalisierung von angehenden
Lehrpersonen. In E. Feyerer, K. Hirschenhauser & K. Soukup-Altrichter
(Hrsg.), Last oder Lust? Forschung und Lehrer_innenbildung (S. 117–130).
Münster: Waxmann.
Vetter, P. & Steiner, E. (2016).
Entwicklungsorientierte Bildungsforschung als Ansatz für Qualifikationsarbeiten
in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Beiträge zur Lehrerinnen- und
Lehrerbildung, 34(2), 180–187.
Gerteis, M. (2018). Aufbau einer wissenschaftlichen
Haltung in der Ausbildung von angehenden Lehrpersonen. In M. Krämer, S. Preiser
& K. Brusdeylins (Hrsg.), Psychologiedidaktik und Evaluation XII (S.
155–163). Aachen: Shaker Verlag.
Vetter, P., Gerteis, M. & Moroni, S.
(2019). Kompetenzbereich «Forschungsmethoden»: Was sollen angehende
Lehrpersonen am Ende ihrer Ausbildung aus der Sicht von in der
Forschungsausbildung tätigen Dozierenden können? Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 37(2), 160–176.
Vetter, P, Hischier, D. Zimmermann, M.
& Steiner, E. (in Druck). Erfahrungen mit der Anwendung des Ansatzes
‘Entwicklungsorientierte Bildungsforschung’ im Rahmen von
Qualifikationsarbeiten in Master-Studiengängen. Beiträge zur Lehrerinnen-
und Lehrerbildung.
Gerteis,
M, Viehhauser, M. & Monnard, I. (in Druck). Wie viel Hilfe darf es sein? -
Das Verfassen und Begleiten von Abschlussarbeiten am Beispiel der Pädagogischen
Hochschule Freiburg/Fribourg (PH FR). Beiträge zur Lehrerinnen- und
Lehrerbildung. |
