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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 102 Equity  Sekundarstufe I Unterschiedliche Durchlaufdauer der obligatorischen Schulzeit Die obligatorische Schulzeit beträgt regulär neun Schuljahre (ohne Vorschul- stufe); in der Realität benötigt aber ein Teil der Schülerinnen und Schüler mehr Zeit. Ein Mass für die Effizienz der Schule ist deshalb nicht nur der Mit- teleinsatz in einem Schuljahr in Relation zu den erworbenen Kompetenzen der Jugendlichen, sondern auch die Beschulungsdauer. Am effizientesten ist dabei dasjenige Schulmodell, in welchem die Kompetenzen auch in der kür- zesten Zeit erworben werden.2 Das reguläre Alter am Ende der obligatorischen Schule, das anhand des gesetzlich festgelegten Stichtags zur Einschulung berechnet werden kann, variiert zwischen den Kantonen leicht. So sollten die Schulabgängerinnen und -abgänger im Kanton Tessin regulär zwischen 14,5 und 15,5 Jahren alt sein. Im französisch- sowie im deutschsprachigen Teil der Schweiz liegt das reguläre Alter der Schulabgängerinnen und -abgänger zwischen 15 und 16 Jahren. Verzögerungen entstehen durch Rückstellung bei der Einschulung und durch Repetition eines Schuljahres. Auf der nach Anforderungsniveau geteilten Sekundarstufe ( Institutionen, Seite 88 ) wird zwischen soge­ nannt stabiler Repeti­tion (gleiche Klasse, gleiches Niveau) und mobiler Re- petition (gleiche Klasse, anspruchsvolleres Niveau) unterschieden. Die Analyse der PISA-2009-Daten zeigt, dass in der deutschsprachigen Schweiz rund 42% der Schülerinnen und Schüler bei Schulaustritt älter als regulär sind (nur rund 2% sind jünger), während in der französischsprachi- gen Schweiz deutlich mehr jünger und deutlich weniger älter als das Regel- alter sind.3 Im Kanton Tessin sind drei Viertel der Schülerschaft im regulären Alter und ca. 27% älter. Diese grossen Unterschiede zwischen den Sprachre- gionen zeigen, dass beim Vergleich der PISA-Leistungen am Ende der obliga- torischen Schulzeit zwecks Analyse der schulischen Effizienz aus der Optik der Schülerinnen und Schüler auch immer die Anzahl absolvierter Schuljah- re und das Lebensalter in die Berechnung einfliessen müssten ( Grafik 84 ). Equity Um die Equity auf der Sekundarstufe I zu beurteilen, müssen mehrere Kri- terien beachtet werden. Hauptsächlich geht es um die Frage, ob die Jugendli- chen sich unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund und dem Geschlecht erfolgreich an Bildung beteiligen und ihre Kompetenzen entwickeln können. Mit den PISA-Daten liegt umfangreiches Material vor, anhand dessen die Equity am Ende der Sekundarstufe I dokumentiert werden kann. Allerdings ist es aufgrund des Querschnittscharakters der Daten meist nicht möglich, bei Verletzungen der Equity zu eruieren, ob es vor oder während der schu- lischen Laufbahn zu einer solchen Verletzung kam. 2  Zu berücksichtigen wäre noch, dass Schülerinnen und Schüler mit verzögerter Schullauf- bahn nach neun Schuljahren bereits in der 8. Klasse die Volksschule verlassen können, d.h. ohne das für die 9. Klasse vorgesehene Leistungsniveau zu erreichen. 3  Da PISA keine Aussagen zur Anzahl absolvierter Schuljahre macht, ist es nicht möglich festzustellen, ob die hohe Zahl der «zu alten» Schülerinnen und Schüler mehrheitlich auf die Repetition von Schuljahren oder auf eine spätere Einschulung zurückzuführen ist. 84  Jüngere und ältere Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der PISA-Erhebung 2009 Gemessen am regulären Alter Daten: BFS, EDK/IDES; Berechnungen: SKBF 0% 20% 40% 60% älter jünger italienischefranzösische Schweiz deutsche   jüngere Schüler(innen)   ältere Schüler(innen)

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