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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

49 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Obligatorische ­Schule  Systemsteuerung auf kantonaler Ebene die Erstellung von Instrumenten zur individuellen Standortbestimmung der Schülerinnen und Schüler (Husfeldt, 2012). Die EDK verfolgt im Vergleich zu Ländern mit jährlichen Tests ein zurückhaltendes Konzept der Systemevalua- tion auf nationaler Ebene und hat in diesem Zusammenhang beschlossen, die Teilnahme an PISA ab 2015 auf den internationalen Vergleich zu reduzieren (Chassot, 2012). Wie Leistungsüberprüfungen auf kantonaler oder regionaler Ebene in dieses System integriert und koordiniert werden, ist Gegenstand bil- dungspolitischer Aushandlung (Marc & Wirthner, 2012; D-EDK, 2012). Systemsteuerung auf kantonaler Ebene Nach den koordinativen Steuerungs- und Entwicklungselementen auf na- tionaler und (sprach-)regionaler Ebene stehen im folgenden Abschnitt die im Bildungswesen der Schweiz zentralen kantonalen und lokalen Ebenen im Fokus. In den zurückliegenden rund 20 Jahren erfuhr die Steuerung der Volksschule in den meisten Kantonen eine Veränderung von der ausschliess- lich inputorientierten Steuerung über detaillierte Lehrstoff-, Zeit- und Fi- nanzvorgaben hin zu einer Steuerung, die den Einzelschulen mehr Gestal- tungsspielraum gewährt und gleichzeitig der Qualität der Prozesse und den Ergebnissen mehr Beachtung schenkt. Eine Annäherung an die Funktionsweisen der kantonalen Schulsysteme soll die Unterscheidung in Systemebenen, Akteure und Handlungsbereiche ermöglichen. In der folgenden, vereinfachten Darstellung bleiben kantonale Unterschiede unberücksichtigt. 33  Ebenen, Akteure und Handlungsbereiche kantonaler Bildungssysteme Quelle: Fend, 2008, stark vereinfacht Ebene Kanton Politik: Gesetze, Verordnungen / Ziel- und Rahmenvorgaben / Ressourcen Verwaltung: Umsetzungskonzepte / Organisationsmodelle / Ressourcenplanung / Aufsicht Ebene Gemeinde Politik und Verwaltung: Umsetzung / Organisation / Ressourceneinsatz / Infrastruktur Behörden: strategische Schulführung / Personalentscheide / Aufsicht Ebene Schule Schulleitung und Kollegium: operative Schulführung / Qualitäts- und Personal- management / Zusammenarbeit und Unterrichtsentwicklung / Elternmitwirkung Ebene Unterricht Lehrperson: Unterricht / Klassenführung / Beurteilung und Laufbahn- empfehlung / Elternkontakte Schülerin/Schüler: Lernen und Kompetenzaufbau / Sozialverhalten und Persönlichkeitsentwicklung / Laufbahnentscheide Gemäss Fend (2008) bilden auf jeder Handlungsebene die Vorgaben der vor- geordneten Ebene sowie die ebenenspezifischen Bedingungen Umwelten für das Handeln der Akteure. Dieses ist zudem geprägt von Wahrnehmun- gen und Kompetenzen der Handelnden. So haben bspw. Lehrpersonen bei ihrer täglichen Arbeit nicht nur rechtliche Vorgaben, Lehrpläne und andere Zielanforderungen sowie schulische Vereinbarungen zu beachten, sie müs- sen auch die Merkmale der Schulklasse, Elternerwartungen und die eige-

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