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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 242 Effektivität  Pädagogische Hochschulen Kompetenzen von Lehrpersonen am Ende der Ausbildung In der Schweiz wurde die Wirksamkeit der Lehrkräfteausbildung bislang vor allem mittels Erhebungen zur Kompetenz- und Standarderreichung am En- de der Ausbildung erhoben (vgl. Baer, Dörr, Fraefel et al., 2007; Baer, Guldi- mann, Kocher et al., 2009). So konnten etwa Larcher, Müller, Baer et al. (2010) mittels Selbsteinschätzungen der Studierenden, Unterrichtsbeobachtung und Schülerbefragungen einen signifikanten Kompetenzzuwachs im Laufe der Ausbildung nachweisen. Weiter werden in verschiedenen Kantonen Be- fragungen der PH-Absolventen und -Absolventinnen beim Berufseinstieg durchgeführt (vgl. bspw. für Zürich Nido, Trachsler & Swoboda, 2012). Jüngste Untersuchungen widmen sich auch dem Kompetenzerwerb beim Übergang in die Berufstätigkeit, wobei sowohl Unterrichtsbeobach- tung durch Experten sowie Leistungstests und Schülerurteile zur Anwen- dung kommen (vgl. Smit, Helfenstein & Guldimann, 2013). Der Zusammenhang von fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen ist bislang noch wenig erforscht. Jüngere Untersuchungen belegen aber klar die Wichtigkeit der Unterrichtskompetenz von Lehrpersonen im fachlichen wie im fachdidaktischen Bereich. Hierzu sind namentlich die Ergebnisse der deutschen COACTIV-Studie wegweisend, die auf PISA-Daten von Schülern und deren Mathematiklehrkräften beruhen. Die Autoren zeigen, dass für ei- nen kognitiv aktivierenden Unterricht, der wirksames Lernen bei den Schü- lern sicherstellen soll, hohes Fachwissen, kombiniert mit guten fachdidakti- schen Kompetenzen, Voraussetzung sind (Baumert, Kunter, Blum et al., 2010; Kunter, Klusmann, Dubberke et al., 2011; Kunter, Baumert, Blum et al., 2007). Für die Schweiz können im Rahmen der internationalen Vergleichsstu- die zur Lehrkräfteausbildung in Mathematik, TEDS-M, erstmals empirische Aussagen zur Wirksamkeit der Ausbildung von Lehrkräften gemacht wer- den (vgl. Oser, Biedermann, Brühwiler et al., 2010). Die Ergebnisse beziehen sich auf die Ausbildung für das Unterrichtsfach Mathematik von Lehrkäften der Primar- und der Sekundarstufe I in der Deutschschweiz, wobei primär fachspezifisches, fachdidaktisches sowie pädagogisch-psychologisches Wis- sen erfasst wurde. Vor dem Hintergrund der geringen Spezialisierung, welche Primarlehr- personen in der Schweiz während ihrer Ausbildung erfahren, können die Befunde aus TEDS-M als sehr gut bezeichnet werden ( Grafik  224 ). Die durchschnittliche Leistung in Mathematik der Deutschschweizer Lehrper- sonen liegt über dem internationalen Durchschnitt und wird nur von Tai- wan und Singapur signifikant übertroffen. Die Lehrpersonen in Deutschland, in den USA oder in Spanien sind in diesem Bereich signifikant schlechter. Weiter erweisen sich die Leistungen der Schweizer Lehrpersonen als er- staunlich homogen. Zwei Drittel befinden sich im höchsten Kompetenzni- veau, ein knappes Drittel im mittleren, und lediglich 4% erreichen nur die unterste Kompetenzstufe, die als ungenügend betrachtet werden muss. In den meisten Ländern, so auch in Deutschland oder Spanien, macht der An- teil im schwächsten Leistungssegment mehr als 10% aus (Oser, Biedermann, Brühwiler et al., 2010).

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