Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

61 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Vorschul- und Primarstufe  Kontext und sie profitieren von der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der Anwesenheit von Sozialpädagogen mit koordinierender Funktion zwischen Schule und Eltern. Erste Evaluationen zeigten positive Effekte für das Schul- klima. Auch die Bedeutsamkeit der Sozialpädagogen für die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern in Schwierigkeiten (Jaeggi & Osiek, 2008) wurde deutlich. Verbesserungen der Schulleistungen konnten in den REP- Schulen im Vergleich mit Schulen in ähnlichen sozialen Kontexten aller- dings nicht festgestellt werden (Jaeggi, Nidegger, Schwob et al., 2012). Im Zürcher Projekt Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS), das Schu- len mit über 40% fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern einbezieht, wurde Schulentwicklung umgesetzt (professionelle Lerngemeinschaften), die Lese- und Schreibförderung intensiviert, das Schulklima verbessert wie auch die Partizipation von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern ausge- baut. Dass aus QUIMS-Klassen mehr Schülerinnen und Schüler in die we- niger anspruchsvollen Abteilungen B und C der Sekundarschule wechseln als im kantonalen Durchschnitt ( Grafik 43 ), ist aufgrund der Klassenzu- sammensetzung zu erwarten. Auch dass die im Rahmen der Zürcher Lern- standserhebung gemessenen Schulleistungen in QUIMS-Klassen unter- durchschnittlich sind, kann nicht als Misserfolg des Projektes, das primär auf Schulentwicklung abzielte, interpretiert werden (Maag Merki, Moser, Angelone et al., 2012), allerdings ist auch hier der Mehrwert des Programms bezüglich der schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler, wie im Fall Genf, nicht belegt. Im Netzwerk Sprachförderung in mehrsprachigen Schulen (sims) arbeiten seit 2004 Schulen aus den Kantonen Aargau, Ba- sel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Luzern, Solothurn, Wallis und Zürich im Bereich sprachorientierter Schul- und Unterrichtsentwicklung zusammen (Neugebauer & Nodari, 2012). Entwicklung der Schülerzahlen Seit Ende der 1990er Jahre sanken die Schülerzahlen in vielen Kantonen. Dieser Trend, der in der Sekundarstufe noch anhält, hat sich für die Vor- schulstufe in praktisch allen Kantonen umgekehrt. Die Prognosen zeigen zwischen 2011 und 2021 gesamtschweizerisch eine Zunahme an Schülerin- nen und Schülern von 12% ( Grafik 44 ). Mit Blick auf die Primarstufe weisen die Prognosen in vielen Kantonen bis 2013 noch rückläufige Schülerbestände aus, für die Jahre 2013 bis 2021 dagegen wird für praktisch alle Kantone eine Zunahme prognostiziert ( Grafik 45 ). Für ländliche Gebiete stellen die demografischen Entwicklungen eine besondere Herausforderung dar (Müller, Keller, Kehrle et al., 2011; Michelet 2012). Der Erhalt der für das kulturelle Leben von Gemeinden als wichtig ein- geschätzten Schule macht besondere organisatorische Lösungen nötig, die kontrovers diskutiert werden (Périsset, Steiner & Ruppen, 2012). Altersge- mischtes und stufenübergreifendes Lernen in Mehrklassenschulen sind Lö- sungsansätze, die vor allem auf der Vorschul- bzw. Eingangsstufe sowie auf der Primarstufe zur Anwendung kommen. Sie bieten pädagogische Chancen und stellen für Lehrpersonen ein herausforderndes Arbeitsfeld dar (Raggl, 2011). Das Wachstum der Schülerzahlen ab 2013 sollte bezüglich einiger die- ser Herausforderungen und zumindest in einigen Regionen wieder entlas- tend wirken. 44  Entwicklung der Schülerzahlen, Vorschulstufe, 2011–2021 Daten: BFS (Referenzszenario) –10% 0% 10% 20% 30% JU GE NE VS VD TI TG AG GR SG AI AR SH BL BS SO FR ZG GL NW OW SZ UR LU BE ZH CH 45  Entwicklung der Schülerzahlen, Primarstufe, 2011–2013 und 2013–2021 Daten: BFS (Referenzszenario) –10% 0% 10% 20% 30% JU GE NE VS VD TI TG AG GR SG AI AR SH BL BS SO FR ZG GL NW OW SZ UR LU BE ZH CH 2011–13 2013–21

Übersicht