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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

231 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Pädagogische Hochschulen  Kontext sich mit der Zahl der an einer Schule unterrichtenden Lehrkräfte der Koor- dinationsaufwand und die Notwendigkeit zu Absprachen, was viele Lehr- personen als belastend empfinden. Daher wird bspw. im Kanton Zürich über mögliche Entlastungsmassnahmen diskutiert ( Infotext rechts). Der Erfolg politischer Interventionen etwa mit dem Vorschreiben eines minimalen Pensums mit dem Ziel, das Gesamtpensum insgesamt zu erhö- hen, ist allerdings nicht gewiss, da nicht klar ist, inwieweit ein Verbot von kleinen Pensen zu einem Rekrutierungssproblem führen könnte. Wenn Frauen den Lehrberuf gerade wegen der guten Möglichkeit zu Teilzeitan- stellungen wählen, besteht das Risiko, dass mit Mindestvorgaben bezüglich des Beschäftigungsgrades vermehrt potenzielle Lehrerinnen dem Studium und später dem Beruf fernbleiben. 213  Prognostizierte Entwicklung des jährlichen Bedarfs an Lehrkräften, 2012–2020, indexiert (2012 = 100), Volksschule, nach EDK-Regionen Daten: BFS 100 110 120 130 140 150 inelastische Nachfrage Referenzszenario Sek IPSSek IPSSek IPSSek IPSSek IPS Schweiz Romandie und Tessin Nordwest- schweiz Zentral- schweiz Ost- schweiz   Referenzszenario «neutral»   Szenario «inelastische Nachfrage» Unter Berücksichtigung der Entwicklung der Schülerbestände, der Alters- struktur im Lehrkörper und der pensengewichteten Fluktuationsrate er- mittelt das BFS schweizweit für die Jahre 2012 bis 2020 einen Anstieg des jährlichen Rekrutierungsbedarfs an Lehrkräften auf der Primarstufe in der Bandbreite von 6% bis 40%, je nach angenommenem Szenario (BFS, 2011a). Da sich sowohl die altersmässige Zusammensetzung im Lehrkörper als auch die Schülerzahlen regional sehr verschieden entwickeln, resultiert ein nach Region ebenso unterschiedlicher Rekrutierungsbedarf ( Grafik 213 ). Der erneute Anstieg der Schülerzahlen ab 2013 bzw. 2017 für die Sekun- darstufe I führt in allen Regionen ausser in der Westschweiz zu einem zu- sätzlich deutlich erhöhten Rekrutierungsbedarf. Das gilt insbesondere für die Kantone der Nordwestschweiz inklusive Bern sowie der Zentralschweiz, bei denen beide Faktoren, nämlich eine altersbedingte erhöhte Fluktuation und ein stärkeres Schülerwachstum, zusammentreffen. Entwicklung der Zahl potenzieller Studierender Auf der Angebotsseite stellt sich die Frage, was für ein Potenzial an mögli- chen Studierenden diesen Bedarf an Neulehrerinnen und Neulehrern über- haupt decken kann. Das Potenzial hängt von den Schülerbeständen auf der Sekundarstufe II ab, d.h. der Zahl der Maturandinnen und Maturanden. Die für 2020 prognostizierte Zahl an notwendigen Rekrutierungen für die Pri- marstufe wird zum grössten Teil durch neu ausgebildete Lehrerinnen und Im Kanton Zürich wird in einem Schul- versuch untersucht, ob die Begrenzung auf maximal zwei Klassenlehrpersonen pro Klasse (mit entsprechend höheren Pensen) anstelle von einer Klassenlehr- person mit diversen Fachlehrpersonen eine Entlastung für die schulhausinterne Koordination bringt. Die zwei Klassenlehr- personen sollen alle Fächer abdecken. Ziel ist eine Reduktion von Bezugspersonen und damit eine Intensivierung der Lern­ beziehung (Zürich, Regierungsrat, 2012). Referenzszenario «neutral» Annahme konstanter Betreuungsquoten in den nächsten Jahren Szenario «inelastische Nachfrage» Annahme einer leichten Inelastizität der Nachfrage nach Lehrpersonen bezogen auf Veränderungen der Schülerbestände. Das heisst, die Zahl der Lehrpersonen passt sich nur teilweise an die Schüler- zahlen an (BFS, 2011a).

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