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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

191 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Universitäre Hochschulen  Institutionen Rund die Hälfte der im Jahr 2011 tätigen Professoren und Professorinnen (48%) sowie Assistierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden (54%) stammen aus dem (sehr oft angrenzenden) Ausland ( Kapitel Tertiärstufe, Seite 167 ). Die Anteile variieren jedoch stark zwischen den Universitäten. Besonders hoch ist der Anteil ausländischer Professoren und Professorinnen an den beiden technischen Hochschulen (EPFL: 62%; ETHZ: 69%) sowie an der Universität der italienischen Schweiz (75%), und besonders tief, mit ei- nem Anteil von weniger als einem Drittel, an den Universitäten Neuenburg und Lausanne. In einer Studie über die Mobilität von Forschern und For- scherinnen aus sechzehn Ländern und vier Disziplinen (Franzoni, Scellato & Stephan, 2012) wird deutlich, dass der Anteil ausländischer Forschender in der Schweiz deutlich höher ist als in anderen Ländern ( Grafik 171 ). Weitere Analysen (Stephan, Franzoni & Scellato, 2013) zeigen, dass bei der Wahl ei- ner ausländischen Universität auf Ebene des PhD-Studiums die Schweiz im Vergleich mit dem Durchschnitt der Universitäten anderer Länder, so bspw. auch gegenüber den USA, hinsichtlich Prestige bzw. Forschungsexzellenz ihrer Institutionen gut abschneidet; demgegenüber wirken auf Stufe Post- Doc insbesondere die Forschungsbedingungen sowie die Löhne an Schwei- zer Universitäten anziehend. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich Schweizer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen selber ebenfalls sehr viel häufi- ger ins Ausland begeben als Personen anderer Nationen (Franzoni, Scellato & Stephan, 2012). Rund ein Drittel der untersuchten Forschenden lebte zum Befragungszeitpunkt im Ausland, und über drei Viertel der Befragten hatten bereits internationale Erfahrungen gesammelt. Angesichts der starken Internationalisierung des universitären wissen- schaftlichen Personals stellt sich die Frage, ob der heimische Nachwuchs genügend gefördert wird bzw. ob die Möglichkeiten für eine akademische Karriere in der Schweiz genügend attraktiv sind. Aufgrund entsprechender Bedenken haben der Bund (EDI, EVD) und die Kantone (EDK) in der «Er- klärung 2011 zu den gemeinsamen bildungspolitischen Zielen für den Bil- dungsraum Schweiz» das Ziel formuliert, die Attraktivität einer Karriere für junge Forschende an universitären Hochschulen nachhaltig zu steigern. Anhaltspunkte zu den Erwerbschancen junger Akademikerinnen und Akademiker an den Hochschulen lassen sich anhand der aktuellsten Ergeb- nisse der Absolventenbefragungen des Bundesamts für Statistik (Erst- und Zweitbefragungen 2011) gewinnen: Rund jede(r) siebte Absolvent(in) des 2. Zyklus ist ein Jahr nach Studienabschluss als Doktorand(in) an einer Hoch- schule oder einem hochschulnahen Forschungsinstitut beschäftigt (Studie- rende der Medizin nicht eingerechnet). Die Dauer des Doktorats beträgt im Mittel vier bis fünf Jahre (Medianwerte ohne Doktorate in Medizin). Ein Jahr nach Abschluss des Doktorats sind noch zwei Fünftel der PhD-Absolventen und -Absolventinnen in der akademischen Arbeitswelt beschäftigt, vier Jah- re später noch ein Fünftel. Von diesem Fünftel arbeiten rund 80% an einer Habilitation, als Post-Doktorandinnen und -Doktoranden, (Ober-)Assisten- tinnen und -Assistenten, als Lehrbeauftragte oder (Privat-)Dozentinnen und -Dozenten und gut 20% als Professor oder Professorin (inkl. Assistenz- und ausserordentlichen Professuren). Die Entscheidung, in der akademischen Arbeitswelt zu verbleiben, ist zumindest in den ersten Erwerbsjahren mit Lohneinbussen verbunden ( Grafik 172 ). Die tieferen Löhne der PhD-Stu- dierenden an Hochschulen (bzw. hochschulnahen Forschungsinstituten) gegenüber den übrigen Absolventinnen und Absolventen des 2. Zyklus las- sen sich zu rund der Hälfte mit den häufigeren Teilzeitanstellungen erklä- 171  Eintritte in PhD-Studiengänge, 2011 Daten: OECD 0% 2% 4% 6% Deutschland Schweiz Österreich Dänemark Australien Schweden Niederlande   Einheimische und Bildungsinländer(innen)  Bildungsausländer(innen)

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