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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

53 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Obligatorische ­Schule  Systemsteuerung auf kantonaler Ebene abnimmt. Während der Frauenanteil in Schweizer Schulen der Vorschul- und Primarstufe internationalen Vergleichswerten entspricht, unterschrei- tet er für die Sekundarstufe I den OECD-Durchschnittswert (68%) (OECD, 2012b). Der Anteil Lehrpersonen ausländischer Staatsangehörigkeit ist in der Vorschul- und Primarstufe sehr gering (3%), in der Sekundarstufe I etwas höher (7%). Mit den Staaten der EU und der OECD teilt die Schweiz das Problem, dass über 30% der Lehrpersonen über 50 Jahre alt sind und sich mit Blick auf die wieder ansteigenden Schülerzahlen Re­krutierungsprobleme ergeben könnten ( Kapitel Pädagogische Hochschulen, Seite 227 ). Im Vergleich zu den EU-21-Staaten liegt der Anteil der 30- bis 39-Jährigen und der 40- bis 49-Jährigen unter den Schweizer Lehrpersonen vor allem im Primarschulbe- reich tiefer ( Grafik 37 ). Dies könnte mit dem Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zusammenhängen, das (auch in anderen Berufsgruppen) häufig über einen temporären Ausstieg der Frauen aus der Erwerbstätigkeit gelöst wird (Herzog, 2011). Der Berufsauftrag der Lehrpersonen umfasst neben dem Unterrichten zahlreiche weitere Aufgaben (EDK/IDES, 2011). Der Auftrag bezieht sich im Wesentlichen auf vier Arbeitsfelder, für die bestimmte Anteile der Arbeits- zeit vorgesehen sind (als Beispiele sind hier die Angaben der Kantone Aar- gau, Basel-Landschaft und Luzern genannt): – Unterricht: planen, vorbereiten, durchführen, auswerten, unterrichtsbe- zogen zusammenarbeiten (85%) – Schülerinnen und Schüler: beraten, begleiten, beurteilen, mit Eltern, Schulleitung, andern Lehrpersonen kommunizieren (5%) – Schule: pädagogisch mitgestalten, an Projekten der Schulentwicklung teilnehmen, mit Kollegium, Amtsstellen, Behörden zusammenarbeiten, Schulanlässe mittragen, Organisations- und Administrationsaufgaben wahrnehmen (5%) – Lehrperson: Tätigkeit evaluieren und reflektieren, sich pädagogisch und fachlich weiterentwickeln, an Weiterbildung teilnehmen (5%). Die vorgegebene Arbeitszeit im Vollzeitpensum umfasst etwa 1900 Stun- den pro Jahr, was im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von rund 1680 Stunden (OECD, 2012b) als hoch einzuschätzen ist. Dabei ist allerdings das allgemein höhere Niveau von Arbeitszeit und Löhnen in der Schweiz zu be- rücksichtigen. Im Schuljahr 2010/11 betrug der Anteil teilzeitbeschäftigter Lehrperso- nen 64%. Teilzeitbeschäftigung hat in den letzten Jahren stetig zugenom- men. Während der Anteil der im Umfang von 90% bis Vollzeit angestellten Lehrpersonen zwischen den Schuljahren 2004/05 und 2009/10 um 7% sank, stieg im gleichen Zeitraum der Anteil der Lehrkräfte mit mittlerem und tie- fem Beschäftigungsgrad um 4% bzw. 2% an ( Grafik 38 ). Die gesellschaftlichen Veränderungen wie auch die Entwicklungen im Schulfeld selbst (Schulautonomie, Integration usw.) führen dazu, dass in der Schulpraxis unterschiedlich qualifiziertes Personal zum Einsatz kommt und verschiedene Rollen sich ausdifferenzieren. Neben den Lehrpersonen arbei- ten auch schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, Fachleute für Lo- gopädie, Psychomotorik oder Schulsozialarbeit sowie Klassenassistenzen und Betreuungspersonal (Tagesstrukturen) im Schulhaus. Neben den Schul- leitenden üben auch Verantwortliche für Informatik, Begabungsförderung 37  Lehrpersonen nach Altersgruppen, Schweiz und EU21, 2010 Daten: OECD 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% über 6050–5940–4930–39unter 30 Primarstufe Schweiz Primarstufe EU21 Sekundarstufe I Schweiz Sekundarstufe I EU21 38  Lehrpersonen der Volksschule nach Beschäftigungsgrad, 2005–2010 Daten: BFS 0% 10% 20% 30% 40% 50% 201020092008200720062005 Beschäftigungsgrad unter 50% Beschäftigungsgrad 50–90% Beschäftigungsgrad über 90%

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