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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 180   Tertiärstufe Etwa die Hälfte der kantonalen Stipendienbeträge wird an Studierende der drei Hochschultypen vergeben, 4% erhalten Studierende der höheren Be- rufsbildung und den grossen Rest Schülerinnen und Schüler auf der Sekun- darstufe II (BFS, 2012e). Die Höhe der ausgeschütteten Beiträge ist seit Mitte der 90er Jahre nominal konstant geblieben, was bedeutet, dass sich die Aus- bildungsbeihilfen in Real­werten stark verringert haben. Überdies wurde der Trend der rückläufigen Beiträge noch durch den Umstand verschärft, dass sich die Studierendenzahlen in diesem Zeitraum stark erhöhten. Seit dem Jahr 2010 ist jedoch eine gewisse Trendumkehr zu beobachten. Am Beispiel der Studierenden der Universitäten kann gezeigt werden, dass die rückläu- figen Stipendienausgaben insgesamt mit einer Verringerung der Stipendien- quote einherging; der Stipendienbetrag pro Stipendienbezüger und -bezü- gerin veränderte sich hingegen weit weniger stark ( Grafik 162 ). Im Jahr 2011 erhielten rund 10% der Studierenden der drei Hochschul­ typen ein Stipendium; der durchschnittliche Stipendienbetrag betrug knapp 8000 Franken pro Jahr. Zwischen den Kantonen bestehen jedoch substan- zielle Unterschiede sowohl in Bezug auf die Zahl der Bezügerinnen und Be- züger als auch auf die Höhe der bezahlten Stipendien. So betrugen die durch- schnittlichen Ausbildungsbeihilfen je nach Kanton für einen Studierenden der Fachhochschulen und der pädagogischen Hochschulen zwischen knapp 5000 und 13000 Franken; die Stipendienquote variierte zwischen 2 und 24%. 162  Indexierte Entwicklung der Stipendien (inflationsbereinigt) und Stipendienbezüger und -bezügerinnen an Universitäten, 2004–2011 Daten: BFS Indexwert 75 85 95 105 20112010200920082007200620052004   durchschnittliches Stipendium pro Bezüger(in)   Anzahl Bezüger(innen)  Stipendienquote Die ungleichen Chancen, Stipendien zu erhalten, haben in den letzten Jah- ren zu politischen Initiativen zur Festlegung von Mindeststandards geführt. Seit März 2013 ist ein Stipendienkonkordat in Kraft, welchem zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts rund die Hälfte der Kantone beigetreten ist. Soziale Disparitäten beim Hochschulzugang Die Wahrscheinlichkeit, auf der Tertiärstufe zu studieren und einen entspre- chenden Abschluss zu erlangen, wird stark durch die soziale Herkunft beein- flusst. Trotz politischer Bemühungen, allen Jugendlichen dieselben Bildungs- chancen zu gewährleisten, weisen Kinder aus Akademikerfami­lien nach wie vor deutlich höhere Chancen auf, einen Hochschulabschluss zu erlangen. Die- ser Zusammenhang zeigt sich in der Schweiz wie auch im Ausland. Stipendienquote Anteil Stipendienbezügerinnen und -bezüger an allen Studierenden 163  Soziale Disparität an Hochschulen, 2009/10 Daten: eurostudent 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 Tertiärstufe 5B, 5A, 6 Tertiärstufe 5A, 6 Deutschland Dänemark Österreich Frankreich Spanien Finnland Norwegen Italien Schweiz odds ratio   ISCED 5A und 6   ISCED 5B, 5A und 6 Die Balken geben das Verhältnis des Anteils Studierender mit tertiär gebildeten Vätern zum Anteil der tertiär gebildeten 40- bis 60-jährigen männ­­lichen Wohnbevölkerung wieder. Je weiter die Balken den Wert 1 übersteigen, desto ungleicher gestaltet sich der Zugang zur Tertiärbildung.

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