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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

19 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Definitionen  Equity einzigen Input erzielt, und die Kombinationen von Inputs (bspw. Lehrper- sonen und Lehrmittel) sind nicht fix vorgegeben, sondern können variiert werden. Deshalb ist auch die allokative Effizienz von grosser Bedeutung, d.h. die effizienteste Kombination von Inputs. All diese Formen der Effizienz interessieren im vorliegenden Bildungsbericht, weil sie alle bei der Beurtei- lung der Leistung des schweizerischen Bildungswesens eine wichtige Rolle spielen. Equity Der Begriff der Equity wird im Bildungsbericht als Umschreibung von Chan- cengerechtigkeit verwendet; der international gebräuchliche Begriff wird nicht zuletzt deshalb dem Begriff der Chancengleichheit vorgezogen, weil letzterer nach einer langen ideologisch geprägten bildungs- und sozialpo- litischen Debatte in den letzten Jahrzehnten nicht nur positiv besetzt ist. Um den grossen Interpretationsspielraum des Begriffs der Equity einzu- schränken, orientieren wir uns im Folgenden an den Umschreibungen des OECD-Examens «Equity in Education» (Coradi Vellacott & Wolter, 2005): «Equity im Bildungswesen entspricht einer Lernumgebung, in der Indi- viduen während ihres gesamten Lebens Optionen abwägen und Entschei- dungen treffen können, die auf ihren Fähigkeiten und Talenten, nicht auf Stereotypen, verzerrten Erwartungen oder Diskriminierungen basieren. Diese Lernumgebung ermöglicht Frauen und Männern aller Nationalitäten und sozioökonomischer Hintergründe, Fähigkeiten zu entwickeln, welche nötig sind, um als produktive mündige Bürger am öffentlichen Leben teil- zunehmen. Sie eröffnet ökonomische und soziale Chancen unabhängig von Geschlecht, Nationalität oder sozialem Status.» Es können zwei Dimensionen von Equity unterschieden werden (OECD, 2007). Die erste Dimension umfasst den Fairness-Aspekt: Persönliche und soziale Merkmale sollen keinen Hinderungsgrund für schulischen Erfolg darstellen. Die zweite Dimension betrifft die Inklusion: Schulische Mindest- standards sollen für alle Personen gewährleistet werden. Equity stellt im Bildungssystem ein wichtiges politisches Ziel dar. Dem- entsprechend besteht auch weitgehend Einigkeit darüber, dass es die Fähig- keiten und Talente der Lernenden sein sollen, was über die individuellen Bildungserfolge entscheidet. Demgegenüber existiert in Bezug auf die Fra- ge, wie die unterschiedlichen Fähigkeiten und Talente zu fördern sind, eine Reihe von verschiedenen Auffassungen: Nach dem meritokratischen Prinzip (Equality of access oder Equality of opportunity) ist die Chancengerechtigkeit gegeben, wenn eine forma- le Gleichstellung gewährleistet ist und die erbrachten Leistungen über die Möglichkeiten des Zugangs zu weiterführenden Bildungsgängen entschei- den. Demgegenüber wird bei der Haltung der Equality of treatment gefor- dert, dass unabhängig von den individuellen Leistungen allen der gleiche Unterricht sowie die gleichen Lernbedingungen zustehen und somit eine Selektion in Leistungsklassen zu vermeiden ist. Das Konzept von Equa- lity of achievement wiederum verlangt, dass Personen mit sozial beding- ten Schwächen speziell gefördert werden sollen, damit diese die wichtigen Grundkompetenzen erlangen können. Der Ansatz Equality of social actua-

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