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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 74 Effektivität  Vorschul- und Primarstufe freiheit sowie beratende oder begleitende Unterstützung gewährleistet sind (Audeoud & Wertli, 2011; Schwere, 2011; Knecht, 2012). Mit Blick auf hörge- schädigte Kinder wurden im Rahmen des von der CIIP in Auftrag gegebe- nen Observatoriums (Projekt OPERA) allerdings erhebliche Unterschiede bezüglich der Unterstützungsangebote in den beteiligten Kantonen (franzö- sischsprachige Kantone und Kanton Tessin) konstatiert (Alber, Tièche Chris- tinat, Ayer et al., 2012). Eine Forschungsübersicht zur integrativen und separativen Förderung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten macht deutlich, dass Lehrperso- nen die Integration dieser Kinder zwar als sinnvoll, aber schwierig erleben. Zur Wirksamkeit sind keine eindeutigen Aussagen möglich, doch finden sich Hinweise darauf, dass Separation und damit die Konzentration verhal- tensauffälliger Schülerinnen und Schüler in Sonderklassen und -schulen im Interesse der Betroffenen vermieden werden sollte (Liesen & Luder, 2011). Zu den Erfolgsfaktoren integrativer Förderung von Kindern mit geistiger Behinderung zählen Lehrpersonen der Regelschule eine Vertrauensbeziehung zu den Eltern, Information aller Personen im Umfeld der Integration, ausrei- chende Ressourcen, die nicht nur als Ermöglichung der Integration, sondern auch als Zeichen der Wertschätzung gelten, sowie den Aufbau einer tragfä- higen Beziehung zum integrierten Kind, was auch Wissen über die adäquate Förderung dieses Kindes umfasst (Joller-Graf, Tanner & Buholzer, 2010). Wirksamkeit von Professionswissen der Lehrpersonen Das professionelle Wissen und Können von Lehrpersonen ist für die Unter- richtsqualität und damit für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler von besonderer Bedeutung (Hattie, 2008; Baumert, Kunter, Blum et al., 2010; Blömeke, 2011). Im Rahmen der internationalen Studie TEDS-M wurden erstmals auch in der Deutschschweiz Kompetenzen und Überzeugungen an- gehender Lehrpersonen im Bereich Mathematik erhoben (Oser, Biedermann, Brühwiler et al., 2010). Gemäss dieser Studie verfügen Primarlehrpersonen in der Schweiz im internationalen Vergleich über gute Fachkompetenzen in Mathematik. Innerhalb der Gruppe der Primarlehrpersonen schneiden Unterstufenlehrpersonen etwas schlechter ab (ebd.). Ähnliches gilt für den Bereich der fachdidaktischen Kompetenzen (ebd.). In der gleichen Unter- suchung erklärten sich zudem Primarlehrpersonen in der Deutschschweiz für unterdurchschnittlich gut vorbereitet auf den Umgang mit Heterogeni- tät oder auf die reflexive Optimierung ihres Unterrichts (ebd.) ( Kapitel Pädagogische Hochschulen, Seite 227 ). Übergänge zwischen Stufen sowie von Klasse zu Klasse Aus soziologischer Sicht sind Übergänge im Bildungswesen institutionali- sierte Statuspassagen, die als kritische Ereignisse die weitere Entwicklung beeinflussen können. In diesem Sinne konnten Buchmann und Kriesi (2010) einen eigenständigen Einfluss der Transitionsqualität beim Übergang in die Primarschule auf die Schulleistungen in der dritten Klasse nachweisen. Kin- der mit einer hohen Transitionsqualität zeigten bessere Leistungen als Kin- der, die weniger leicht die Schülerrolle übernahmen. Als wichtigste Einfluss- faktoren auf die Transitionsqualität erwiesen sich Gewissenhaftigkeit und Transitionsqualität im Übergang vom Kindergarten in die Primarschule bemisst sich nach Buchmann und Kriesi (2010) daran, wie ein Kind die Schülerrolle über- nehmen, eine Beziehung zur Lehrperson aufbauen und mit Hausaufgaben sowie dem Schulalltag zurechtkommen kann. Stabile Repetition bedeutet die Wieder- holung eines Schuljahres im gleichen Schultyp und mit dem gleichen Schul- stoff, mobile Repetition bedeutet die Wiederholung des Schuljahres in einem anspruchsvolleren Schultyp.

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