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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 134 Effizienz/Kosten  Berufliche Grundbildung Öffentliche Ausgaben in der beruflichen Grundbildung Die öffentliche Hand gibt für die berufliche Grundbildung fast 3 Milliarden Franken pro Jahr aus (2011). Den Hauptteil der Ausgaben tragen die Kan- tone; allerdings hat der Bund seinen Kostenanteil von rund 16% (für die ge- samte Berufsbildung) ab dem Jahr 2004 sukzessive gesteigert und wird nun gemäss der BFI-Botschaft 2013–2016 jährlich einen Anteil von 25% ausweisen (wiederum für die gesamte Berufsbildung). Davon fallen rund 10% für Aus- gaben an, mittels deren der Bund Projekte Dritter finanziert; die restlichen 90% fliessen als Subventionen an die Kantone. Die kantonalen Ausgaben pro Grundbildungsverhältnis unterscheiden sich markant, je nach Verbreitung der Vollzeitausbildungen in Schulen oder Lehrwerkstätten, die die Kanto- ne teurer zu stehen kommen als betrieblich basierte (duale) Ausbildungen. Nettokosten der betrieblich basierten Grundbildung Neben den rund 3 Milliarden der öffentlichen Hand werden für die beruf- liche Grundbildung über 5,3 Milliarden jährlich (2009) von den Betrieben aufgewendet (Strupler & Wolter, 2012). Dabei ist allerdings zu berücksichti- gen, dass rund 2,5 Milliarden davon für Lehrlingslöhne ausgegeben werden; die betrieblichen Ausbildungsinvestitionen betragen somit jährlich rund 2,8 Milliarden. Für den ausbildenden Betrieb geben aber für die Ausbildungsent- scheidung nicht die Kosten alleine den Ausschlag, da die Lernenden wäh- rend der Lehrzeit auch produktive Beiträge in Form von Arbeit erbringen, die sich jährlich auf über 5,8 Milliarden belaufen. Durchschnittlich erzielt ein ausbildender Betrieb also über die ganze Lehrzeit betrachtet einen Net- tonutzen pro Lehrverhältnis. Allerdings unterscheiden sich diese Kosten- Nutzen-Relationen stark von Lehrberuf zu Lehrberuf ( Grafik 113 ). 113  Nettonutzen einer Ausbildung aus der Sicht des Betriebes pro Lernende(n) über die gesamte Lehrdauer, 2009 Quelle: Strupler & Wolter, 2012 –40’000 –20’000 0 20’000 40’000 60’000 Elektroniker(in) Polymechaniker(in) Koch/Köchin Automobil-Fachmann/-frau Informatiker(in) Automobil-Mechatroniker(in) Kaufmann/-frau Restaurationsfachmann/-frau Maurer(in) übrige 3-jährige Lehren Hochbauzeichner(in) Logistiker(in) übrige 4-jährige Lehren Fachmann/-frau Gesundheit Detailhandelsfachmann/-frau Medizinische(r) Praxisassistent(in) Schreiner(in) Sanitärinstallateur(in) Fachmann/-frau Betreuung Gärtner(in) Zimmermann/Zimmerin Maler(in) Dentalassistent(in) Elektroinstallateur(in) CHF Betriebliches Engagement und öffentliche Finanzen Die grosse kostendämpfende Wirkung des Einsatzes der Betriebe in der beruflichen Grundbildung für die öffentlichen Finan- zen ( Grafik 112 ) lässt sich exemplarisch an den Beispielen der Kantone Zürich und Genf zeigen. Würde der Kanton Zürich rund ein Drittel der Ausbildungsbetriebe verlieren und müsste die entsprechenden Lehrstellen in staatlichen Vollzeitaus- bildungsstätten anbieten, würden seine öffentlichen Ausgaben für die berufliche Grundbildung um jährlich rund 160 Mio. CHF steigen, was einer Steigerung um rund 38% gleichkäme. Würde umgekehrt der Kanton Genf neue Ausbildungsbetrie- be gewinnen und könnte damit seinen Anteil an berufsbegleitenden Ausbildun- gen von den gegenwärtig rund 54% auf 75% steigern, würde er jährlich rund 43 Mio. CHF einsparen, was rund 23% der heutigen Ausgaben für die berufliche Grundbildung entspräche. 112  Ausgaben pro Grundbildungs­ verhältnis in Abhängigkeit von der Ausprägung der berufsbegleitenden (dualen) Lehre, pro Kanton, 2011 Die Kosten pro Grundbildungsverhältnis wurden nur für die Ausgaben für die berufliche Grundbildung berechnet. Daten: SBFI Kosten pro Grundbildungsverhältnis in 1000 CHF Korrelation –0,84 40% 60% 80% 100% 0 5 10 15 20 25 Anteil berufsbegleitender Lernender

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