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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

181 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Tertiärstufe    Wenn als Mass für die Chancengerechtigkeit das Ausbildungsniveau der El- tern der Studierenden (auf Tertiärstufe) mit dem Ausbildungsniveau der gleichaltrigen Bevölkerung ins Verhältnis gesetzt wird, wird ersichtlich, dass in der Schweiz der Zugang zu höheren Bildungsinstitutionen etwas weniger stark von der Bildungsherkunft abhängt als in anderen Ländern ( Grafik 163 ). Die Chance, ein Hochschulstudium zu ergreifen, ist für Kinder aus Akademi- kerfamilien in der Schweiz aber immer noch etwa 1,5 mal so hoch wie sie bei vollständig gleicher Chancenverteilung wäre; in den Nachbarländern beträgt das Verhältnis jedoch 1,8 bis 3,2. Ganz anders gestaltet sich die soziale Selektivität hingegen beim Zugang zur höheren Berufsbildung (Tertiär B). Die höhere Berufsbildung wird häu- figer durch Personen aus tieferen Bildungsschichten besucht und trägt somit zur vergleichsweise geringen sozialen Disparität bei, wenn man den gesam- ten tertiären Sektor betrachtet. Unterschiede in der sozialen Selektivität sind auch zwischen den ver- schiedenen Hochschultypen festzustellen. Die Verteilung der Bildungs- niveaus der Väter der Studierenden an universitären Hochschulen weicht sehr deutlich von der Verteilung in der Vergleichspopulation ab, während bei den beiden anderen Hochschultypen nur geringe Unterschiede festzu- stellen sind ( Grafik 164 ). Besonders augenfällig ist, dass Jugendliche mit akademisch gebildeten Vätern eine rund doppelt so hohe Chance aufweisen, eine Universität zu besuchen. Demgegenüber sind die Akademikerkinder bei den Fachhochschulen nur um etwa 30% übervertreten und bei den päd­ agogischen Hochschulen überhaupt nicht. Dass die sozialen Disparitäten an Universitäten grösser sind, kommt je- doch nicht nur dadurch zustande, dass sich die soziale Zusammensetzung be- reits bei den Zubringerschulen unterscheidet. Vielmehr weisen Forschungs- befunde darauf hin, dass selbst bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die elterliche Bildung einen Einfluss darauf ausübt, welcher Hochschultyp für das weitere Studium gewählt wird (Denzler, 2011). Die soziale Zusammensetzung der Studierendenpopulation unterschei- det sich schliesslich auch zwischen den verschiedenen Fachbereichen ( Grafik 165 ). Einen Spezialfall stellt der Fachbereich der Künste dar, der insti- tutionell den Fachhochschulen zugeordnet ist, deren Studierende aber sehr häufig den obersten Bildungsschichten angehören. 165  Bildungsherkunft der Hochschulstudierenden nach Fachbereich, 2009 Daten: BFS (Soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden); Berechnungen: SKBF Anteil Mütter mit Tertiärbildung 5A 15% 25% 35% 45% 55% 0% 10% 20% 30% 40% Soz Arb Lehr Gesund Tech ENW WW Design GSW Recht WW ENW Kunst Tech Med Anteil Väter mit Tertiärbildung 5A   Ausbildungen an universitären Hochschulen   Ausbildungen an Fachhochschulen   Ausbildung an pädagogischen Hochschulen 164  Bildungsherkunft der Hochschul­ studierenden nach Hochschultyp, 2009 Daten: BFS (SAKE, Soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden); Berechnungen: SKBF 0% 20% 40% 60% 80% 100% 45- bis 64-jährige Bevölkerung pädagogische Hochschulen Fachhochschulen universitäre Hochschulen   keine nachobligatorische Ausbildung   Sekundarstufe II   höhere Berufsbildung   universitäre Hochschule Gesund Gesundheit GSW Geistes- und Sozialwissenschaften Kunst Musik, Theater und andere Künste Lehr Lehrkräfteausbildung ENW exakte und Naturwissenschaften bzw. Chemie und Life Sciences Med Medizin und Pharmazie Soz Arb soziale Arbeit Tech technische Wissenschaften inkl. IT, Architektur, Bau- und Planungswesen, Land- und Forstwirtschaft WW Wirtschaftswissenschaften bzw. Wirtschaft und Dienstleistungen

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