Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

149 Bildungsbericht Schweiz | 2014 Gymnasium  Institutionen in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung zu den Aufnahmebedingungen ans Gymnasium stark vom kantonal praktizierten Verfahren abhängt. Bei den Befragten aus den Kantonen mit dem Übertrittsverfahren nach Typ 1 (mit Aufnahmeprüfung) findet eine Aufnahmeprüfung bei rund 70% Anklang, während eine solche von rund 45% der Befragten aus den Kantonen ohne Aufnahmeprüfung (Typ-2-Kantone) abgelehnt würde. ( Grafik 126 ). Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler beim Übertritt ins Gymnasium Aus der einmaligen Evaluation des neuen Maturitätsanerkennungsregle- ments (EVAMAR II) liegen Daten über die Kompetenzen der Gymnasias­ tinnen und Gymnasiasten am Ende des Gymnasiums vor, welche unter anderem auf einen negativen Zusammenhang von Maturitätsquote und Kompetenzen hinweisen. Allerdings weiss man nicht, ob diese Unterschie- de am Ende des Gymnasiums durch einen unterschiedlichen Kompetenz­ erwerb während des Gymnasiums entstanden sind oder aber durch unter- schiedliche Vorkenntnisse der in ein Gymnasium eintretenden Schülerinnen und Schüler oder durch beides zusammen. Auch wenn man diese Frage mit den zur Verfügung stehenden Daten nicht abschliessend beantworten kann, zeigen die PISA-Ergebnisse (2009), dass sich die durchschnittlichen Vor- kenntnisse der Schülerinnen und Schüler, die in ein Gymnasium eintreten wollen, zwischen Kantonen mit unterschiedlichen Maturitätsquoten stark unterscheiden. Vereinfacht gesagt müsste man davon ausgehen können, dass angehende Gymnasiastinnen und Gymnasiasten1 in den PISA-Tests mindes- tens das Kompetenzlevel 4 erreichen.2 Während in Kantonen mit niedriger Maturitätsquote ( Grafik 127 ) weniger als 10% der Schülerinnen und Schüler vor dem Übertritt ins Gymnasium so- wohl in Lesen wie in Mathematik ein Testergebnis unter der Kompetenzstu- fe 4 erreichten, sind es in denjenigen mit hohen Maturitätsquoten rund 30%. Beim Eintritt ins Gymnasium können die Jugendlichen also je nach Kanton über durchschnittlich sehr unterschiedliche Kompetenzlevels verfügen. Da- mit beim Abschluss des Gymnasiums – unabhängig von der Maturitätsquote – die Maturandinnen und Maturanden vergleichbare Leistungen aufweisen, gibt es neben dem kompensatorischen Effort während der Zeit des Gymnasiums noch die Möglichkeit, dass schlechtere Schülerinnen und Schüler das Gymna- sium vorzeitig verlassen. Wie sehr diese beiden Massnahmen aber tatsächlich dazu führen, dass die Maturitätsleistungen der austretenden Maturandinnen und Maturanden in der ganzen Schweiz unabhängig von der kantonalen Ma- turitätsquote vergleichbar gut sind, kann infolge fehlender Individualdaten und standardisierter Überprüfungen nicht geklärt werden. 1  Die untersuchten Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse geben an, dass sie im Anschluss an die Sommerferien in eine gymnasiale Ausbildung übertreten wollen. Diese Schülerinnen und Schüler werden zwar nicht ganz genau jene sein, die dann tatsächlich übertreten, dies scheint jedoch eine realistische Annahme, da zum Zeitpunkt der PISA-Erhebung kurz vor den Sommerferien der geplante Übertritt dem tatsächlichen weitestgehend entspricht. 2  Bei Erreichen des Kompetenzlevels 4 im Lesen sind die Schülerinnen und Schüler «fähig, in einem Text mehrere Informationen zu finden und zu ordnen. Die Bedeutung sprachlicher Nuancen in einem Textteil wird unter Berücksichtigung des Textes als Ganzes interpretiert» (Nidegger, Moser, Angelone et al, 2010). 126  Zustimmung für eine Aufnahme­ prüfung ins Gymnasium Daten: Repräsentative Befragung (Juli/August 2012) von 2800 Personen durch GfS im Auftrag der Universität Bern 0% 20% 40% 60% 80% 100% Typ-2-Kantone Typ-1-Kantone   sehr einverstanden   eher einverstanden   eher nicht einverstanden   gar nicht einverstanden   weiss nicht 127  Schülerinnen und Schüler mit einem PISA-Kompetenzlevel unter 4, die in der 9. Klasse ins Gymnasium übertreten wollen, nach kantonaler Maturitätsquote Verwendet wurden die Kantone mit einer Zusatzstichprobe in PISA 2009, eingeteilt nach tiefer (durchschnittlich 15%), mittlerer (durch- schnittlich 19%) und hoher (durchschnittlich 26%) Maturitätsquote. Daten: OECD (PISA 2009); Berechnungen: SKBF 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Mathem Mathem Lesen hohemittlere Maturitätsquote tiefe  Lesen  Mathematik   Mathematik und Lesen

Übersicht