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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 228 Kontext  Pädagogische Hochschulen Kontext Die angespannte Situation bei der Besetzung von Lehrerstellen in einzelnen Kantonen hat dazu geführt, dass bei den pädagogischen Hochschulen (PH) die Fragen der Rekrutierung in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Anstrengungen gerückt sind. Zudem sind verschiedene Kantone dazu übergegangen, zusammen mit ihren pädagogischen Hochschulen verkürzte Ausbildungsgänge einzurichten, um Berufswechslern und -wechslerinnen aus anderen Beschäftigungsfeldern einen Quereinstieg in den Lehrberuf zu ermöglichen. Bedarf an Lehrkräften Die Nachfrage nach Lehrkräften wird massgeblich durch die Schülerbestän- de und die Betreuungsquoten bzw. die Klassengrössen bestimmt. Erstere schwanken mit der demografischen Entwicklung, letztere werden zusätz- lich auch durch politische Entscheide beeinflusst. Auf diese Themen wird vertieft in den Kapiteln zu den einzelnen Bildungsstufen eingegangen. Da- neben spielen aber auch die Fluktuationsrate des aktiven Lehrpersonals (namentlich die Rate der Austritte aus dem Lehrberuf) wie auch Verände- rungen beim durchschnittlichen Beschäftigungsausmass eine nicht zu ver- nachlässigende Rolle. Bei den Fluktuationsraten spielen die altersbeding- ten Austritte, welche aufgrund der Altersverteilung bei den Lehrpersonen zyklischen Schwankungen unterworfen sind, eine wichtige Rolle. Bei den Prognosemodellen, die das Bundesamt für Statistik (BFS) verwendet, wer- den die Fluktuationsraten unter Berücksichtigung des Beschäftigungsgrads sowie der Erhöhungen und Reduktionen der Pensen berechnet. Frauen und Männer im Lehrberuf unterscheiden sich deutlich im Beschäftigungsgrad, der bei Frauen ab dem Alter von etwa 30 Jahren stark zurückgeht; sie unter- scheiden sich aber wenig in den Fluktua­tionsraten. Für die Zeit zwischen 2004 und 2009 ermittelte das BFS eine mittlere Austrittsquote von 7,0% für die Primarstufe und von 7,9% für die Sekundarstufe I1 ( Tabelle 209 ). Dabei zeigt sich, dass die Fluktuationsraten im Lehrberuf nur gering schwanken und kaum konjunkturellen Schwankungen unterworfen sind (BFS, 2011a). Der Bedarf an Lehrpersonen passt sich nicht proportio­nal der Entwick- lung der Schülerzahlen an. Analysen auf der Basis längerer Zeitreihen zeigen, dass die Nachfrage mit einer gewissen Inelastizität auf die Entwicklung der Schülerbestände reagiert (Grob & Wolter, 2007), d.h. die jährlichen Verän- derungen der Schülerzahlen können mit flexiblen Betreuungsquoten relativ leicht aufgefangen werden, welche dann nur verzögert und stufenweise an- gepasst werden. Weitere Bestimmungsfaktoren der Nachfrage sind institu- tionelle Aspekte wie Lehrpläne, Stundendotationen oder Pensionierungs- regelungen sowie schliesslich die strukturellen Parameter Geschlecht und Alter (Santiago, 2002; OECD, 2005). 1  Das BFS weist darauf hin, dass die Aussagekraft der Daten der Lehrkräftestatistik insofern begrenzt ist, als nicht zwischen einerseits definitiven und andererseits vorübergehenden Austritten oder Kantons- oder Stufenwechseln unterschieden werden kann (BFS, 2011a). 209  Fluktuationsraten (nur Austritte), Durchschnittswerte, 2004–2009 Austrittsquote in Pensenprozenten* Daten: BFS Primarstufe   alle Lehrkräfte 7,0 Männer 6,6 Frauen 7,2 mit unbefristetem Vertrag 5,9 mit befristetem Vertrag 9,4 Sekundarstufe I   alle Lehrkräfte 7,9 Männer 7,3 Frauen 8,8 mit unbefristetem Vertrag 6,3 mit befristetem Vertrag 11,1 * nach Pensen gewichtete definitive und vorüber­­gehende Austritte sowie Kantons- und Stufenwechsel (inkl. Berücksichtigung der Pensen­­ver­änderung über die Berufskarriere)

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