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SKBF-CSRE Bildungsbericht 2014 DE

skbf | csre  Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung 64 Institutionen  Vorschul- und Primarstufe Förderung von Standardsprache, Mehrsprachigkeit und MINT-Kompetenzen Da die Sprachkompetenz als wichtige Grundlage des schulischen Lernens gilt, wird ihrer Förderung viel Gewicht beigemessen. Aufgrund des Unter- schieds zwischen Mundart und Standardsprache, zumindest in der Deutsch- schweiz, wird schon ab dem Beginn des Kindergartens die Verwendung der Standardsprache gefördert. Im Kanton Zürich allerdings musste aufgrund einer Volksabstimmung zur mehrheitlichen Verwendung der Mundart im Kindergarten zurückgekehrt werden. In der Primarschule erfahren fremd- sprachige Kinder durch spezifische Massnahmen (Deutsch als Zweitsprache) Unterstützung im Erwerb der Schulsprache und können zum Teil in Kur- sen für heimatliche Sprache und Kultur (HSK) ihre Familiensprache stärken. Lehrpersonen werden dafür sensibilisiert, dass sozial benachteiligte Kinder, die zwar die territoriale Sprache beherrschen, mit der in der Schule verwen- deten «Bildungssprache» Mühe haben können (Isler & Künzli, 2011). Nachdem bereits vor einigen Jahren damit begonnen wurde, eine Fremd- sprache schon auf der Primarstufe zu vermitteln, wurde der Beginn einer zweiten Fremdsprache ebenfalls in die Primarstufe vorverlegt. Neu wird spä- testens ab der dritten Primarklasse (5. Schuljahr gemäss HarmoS-Zählung) die erste und ab der fünften Primarklasse (7. Schuljahr gemäss HarmoS-Zäh- lung) die zweite Fremdsprache gelehrt. Die Abfolge der Fremdsprachen ist Sache der sprachregionalen Koordination ( Tabelle 47 ). Zielperspektive des Fremdsprachenunterrichts ist die funktionale Mehrsprachigkeit (De Pietro & Elmiger, 2009; Hutterli, 2012). Vermehrt wird auch Wert darauf gelegt, das Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Fragen früh zu fördern und die diesbezüglichen Kompetenzen der Lehrpersonen zu stärken (Leuchter, Saalbach & Hardy, 2011; Zürich, 2011a). Dazu wurden mehrere Initiativen gestartet (z.B. Kids- Info, explore-it) und ein grosses Schulentwicklungsprojekt (SWISE) lanciert (Stübi & Labudde, 2012). Um die Medienkompetenz und den Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien zu stärken, sind diese Kompetenzen als über- fachliches Thema (formation générale im PER) in den neuen Lehrplänen verankert. Integrative Schulungsform Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen stehen vorab integrative Massnah- men wie schulische Heilpädagogik, Logopädie oder Psychomotoriktherapie, aber auch zusätzliche Förderung in der Schulsprache oder Massnahmen der Begabungs- und Begabtenförderung zur Verfügung. Für diese Massnahmen werden den Schulen in der Regel global (z.B. aufgrund der Schülerzahlen) kollektive Ressourcen zugeteilt, die sie in eigener Verantwortung einsetzen. Individuell zugemessene Ressourcen werden aufgrund einer Abklärung und eines Zuweisungsentscheids an einzelne Schülerinnen und Schüler gebun- den und können für verstärkte Massnahmen eingesetzt werden, die in einer Regel- oder einer Sonderschule umzusetzen sind. Die Berechnungsmodali- täten für die kollektive Ressourcenzusprache sind unterschiedlich geregelt. Berechnet wird jeweils, welche Pensen für eine bestimmte Anzahl Schüle- rinnen und Schüler bzw. welche Anteile an Vollzeiteinheiten auf 100 Schü- 47  Abfolge der Fremdsprachen in den Kantonen und Regionen Daten: EDK Deutsch / Englisch BE-f, GE, FR-f, NE, JU, VD, VS-f Französisch / Englisch BE-d, BL, BS, FR-d, SO, VS-d Englisch / Französisch AG, AI, AR, GL, LU, NW, OW, SG, SH, SZ, TG, UR, ZG, ZH GR: zweite Landessprache (Deutsch, Italienisch oder Romanisch) / Englisch TI: Französisch / Deutsch / Englisch

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